Sind Joe Flaccos beste Jahre gezählt? 

Joe Flacco, der Quarterback der Baltimore Ravens ist nicht mehr derselbe, seit der Rückenverletzung, die er sich während der Preseason zuzog. Er selbst würde seinen Namen gerne in der Riege der Quarterback-Elite der Liga sehen, seine diesjährigen Statistiken sind aber Lichtjahre davon entfernt.

Das aktuelle Quarterback-Rating von Flacco liegt bei 70.0 – der Tiefstwert in seiner 10-jährigen NFL-Karriere. Macht er so weiter wie bisher, beendet er die Saison mit miserablen elf Touchdown-Pässen und 18 Interceptions. Sicherlich ist die Offensive um Flacco vom Verletzungspech gebeutelt. Doch gerade das ist es, weshalb zum Beispiel ein Aaron Rodgers zu den besten QBs überhaupt zählt – die Fähigkeit, auch an schlechten Tagen sein Team in die Endzone zu bringen und den Gegner mit atemraubenden Spielzügen quasi im Alleingang zu besiegen.

Die gute Nachricht für Flacco ist, dass seine Ravens dank ihrer starken Defense eine ausgeglichene 4-4-Bilanz haben und damit hinter den Steelers immer noch auf dem zweiten Platz in der AFC North liegen. Die Playoffs sind somit nach wie vor erreichbar, sofern Flacco sich schnell von seiner Gehirnerschütterung erholt und endlich anfängt, so zu spielen, wie man es von einem gut bezahlten Franchise QB erwarten würde.

Marshawn Lynch bei den Raiders

Er sollte das fehlende Puzzlestück in der guten Offensive der Raiders sein. Stattdessen fühlt sich die Verpflichtung von Running Back Marshawn Lynch mehr und mehr nach einem Missverständnis an. Der Hype war groß zu Saisonbeginn und nach seinen 18 Läufen in Woche 1 sah auch alles danach aus, als wäre er die erhoffte Verstärkung im Laufspiel. Seitdem kam Lynch aber Woche für Woche seltener zum Zug.

Zu seiner Verteidigung lässt sich sagen, dass die ganze Raiders-Offensive diese Saison hinter den Erwartungen zurückbleibt und darunter natürlich auch das Laufspiel leidet. Es ist aber auffällig, dass Jalen Richard, der zweite Running Back im Kader, durchschnittlich mehr Yards pro Spielzug erläuft als Lynch.

Zu allem Überfluss müssen die Raiders in Woche 8 ohne Beast-Mode nach Buffalo reisen, da der sich eine Suspendierung für das Schubsen eines Schiedsrichters einhandelte. Bleibt also festzuhalten, dass Lynch mit durchschnittlich gerade einmal 38 Yards pro Spiel und 3.7 Yards pro Spielzug nur noch ein Schatten seiner selbst ist und den Raiders möglicherweise mehr Ablenkung als Hilfe bringt.

Die San Francisco 49ers im Rebuild

0-7 – Das ist die desaströse Bilanz der 49ers nach sieben Spielen. Damit hält man momentan Kurs auf den ersten Pick im NFL Draft 2018, einzige Konkurrenz scheinen in der Hinsicht wie immer die Cleveland Browns sein. Durchschnittlich bringt es San Francisco auf immerhin 17,6 Punkte pro Spiel, allerdings kann man nur verlieren, wenn man den Gegner gleichzeitig 26,6 Punkte pro Spiel erzielen lässt.

Wie zu erwarten war, scheint das Kapitel Brian Hoyer nach sechseinhalb Spielen schon wieder beendet zu sein. An seiner Stelle hat Head Coach Kyle Shanahan Rookie-Quarterback C.J. Beathard zum Starter erklärt. Dessen Leistung ist nach gerade einmal eineinhalb Spielen aber noch nicht zu bewerten. Die einzigen Lichtblicke der 49er-Offensive sind bislang Running Back Carlos Hyde und Wide Receiver Pierre Garcon, der als Free Agent von den Washington Redskins kam.

Auch die Defensive hat sich bisher kaum mit Ruhm bekleckert. Durchschnittlich kommen gegnerische Offensivreihen auf kolossale 393,1 Yards pro Spiel. Das ist eine großartige Nachricht für alle Fantasy-Football-Fans, denn gegen kein anderes Team holen Running Backs so vieleFantasy-Punkte, wie gegen die San Francisco 49ers.

New York Giants hoffen auf gute Draft-Position

Ähnlich schlecht stehen auch Eli Manning und seine New York Giants da, nur konnten die in Woche 6 gegen strauchelnde Denver Broncos immerhin einen Überraschungserfolg feiern. Man darf sich vom Verletzungspech der Giants nicht täuschen lassen. Selbst vor den bitteren Verletzungen der drei Wide Receiver Odell Beckham Jr., Brandon Marshall und Sterling Shepard standen nur Niederlagen und enttäuschende Leistungen zu Buche. Dass die Offensive um Eli Manning nach den Verlusten nicht vollends unterging, ist Rookie Tight End Evan Engram zu verdanken. In den letzten beiden Spielen hat er 11 von 19 Pässen für 142 Yards und zwei Touchdowns gefangen. Wer weiß, vielleicht finden die Giants ja noch in ihren Rhythmus, sobald Sterling Shepard in Woche 9 wieder zum Team stößt und Manning so wieder mehr Alternativen im Passspiel hat.

Ob das aber reichen wird, um die Saison noch zu retten, darf bezweifelt werden. An diesem Punkt wäre es schon fast sinnvoller, sich dem Desaster hinzugeben und mit guten Picks im Draft 2018 neu anzugreifen.

Saison für Arizona Cardinals gelaufen?

Die Cardinals haben seit dem Verlust von Star-Running Back David Johnson in Woche 1 so ihre Probleme. Als wäre das nicht schon schmerzhaft genug, hat sich Quarterback Carson Palmer bei der derben 0:33-Niederlage gegen die Rams auch noch den Arm gebrochen und dürfte mindestens acht Wochen fehlen. Das wird wohl zugleich das Saisonaus bedeuten, wenn Backup Drew Stanton das Team nicht auf wundersame Weise in die Playoffs führt.

Hoffnung machte zwischenzeitlich die Verpflichtung von Running Back Adrian Peterson. Der zeigte in seinem ersten Spiel für Arizona in Woche 6 eine überragende Leistung, allerdings wurde deutlich, dass er am produktivsten ist, wenn sein Team ohnehin schon in Führung liegt. Nun, da Palmer bis auf weiteres ausfällt, dürfte das aber nicht mehr allzu häufig der Fall sein.

Unter den gegebenen Umständen und der aktuellen Bilanz von 3-4, wird es eine Mammutaufgabe, sich in der NFC West noch gegen die Los Angeles Rams (5-2) und Seattle Seahawks (4- 2) durchzusetzen.

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