1. Nick Foles ist besser als viele denken

Machen wir uns nix vor, keiner wird von Philadelphia Eagles-Quarterback Nick Foles erwarten, dass er New Englands Tom Brady im Super Bowl in den Schatten stellt. Foles hat in seiner kurzen Karriere erst drei Playoff-Spiele gestartet. Brady hingegen hat mit dem Spiel am Sonntag in den letzten 17 Saisons schon neun Mal drei Playoff-Partien absolviert.

Lässt man aber Vergleiche zu Brady außen vor, kann sich Foles‘ Postseason-Bilanz durchaus sehen lassen. Der Drittrunden-Pick aus dem Jahr 2012 hat seine drei Playoff-Spiele alle für die Eagles gespielt. In diesen Spielen hat er 72 von 96 seiner Passversuche für 793 Yards, fünf Touchdowns und null Interceptions an den Mann gebracht. Dabei hält er unter Quarterbacks mit mindestens neunzig Playoff-Passversuchen gleich zwei Rekorde für die höchste Completion Percentage (75%) und das beste Passer Rating (116.3).

Diese Saison hat Foles als Vertretung für den verletzten Carson Wentz sieben Touchdowns geworfen und dabei durchschnittlich je 21 Yards überbrückt. Gerade für die Secondary, also die Cornerbacks und Safties der Patriots könnte die aggressive Spielweise des 29-jährigen Spielmachers eine Herausforderung darstellen.

Die Passverteidigung New Englands landet nämlich im ligaweiten Vergleich lediglich im unteren Drittel. Beim 38:7-Sieg der Eagles über die Vikings war besonders beeindruckend, dass Foles neun verschiedene Spieler anvisierte. Bei sieben von ihnen konnte er seine Bälle für 352 Yards anbringen. Alle drei seiner Touchdowns resultierten aus tiefen Pässen zu den Wide Receivern Alshon Jeffery (2) und Torrey Smith (1).

Insgesamt verteilte Foles seine 26 Completions aber auf alle verfügbaren Offensivkräfte – 13 Mal visierte er Wideouts an, neunmal Tight Ends und viermal seine Running Backs. Alles in allem scheint die Chemie zwischen Foles und seinen Kameraden dieser Tage einfach zu stimmen.

 

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2. Das Team ist der Star

Das Besondere an den Eagles ist, dass nach dem Kreuzbandriss von Franchise-Quarterback Wentz das ganze Team die Verantwortung geschultert hat. Neben der ohnehin schon starken Defense, ist vor allem aufgefallen, dass die Offense aktuell qualitativ ungemein breit aufgestellt ist. Obwohl das Team insgesamt starke Werte erzielte, hat kein einziger Spieler diese Saison die 1000-Yard-Marke durchbrochen.

Das Motto heißt Arbeitsteilung – läuft es bei einem Spieler mal nicht so gut, springt ein anderer in die Presche. Ganz anders also als bei den Patriots, die sich ohne Star-Tight End Rob Gronkowski streckenweise sehr schwertaten.

Teamwork par excellence lieferten vor allem die Running Backs. LeGarrette Blount, Jay Ajayi und der junge Corey Clement teilten sich die Last und jeder von ihnen ist in der Lage, im Super Bowl zum Matchwinner zu werden. Aber auch bei den Passempfängern gibt es mit Zach Ertz, Alshon Jeffery und Nelson Agholor, die jeweils über 700 Yards auf dem Konto haben, ein überzeugendes Trio.

Sicher, es gibt dort vielleicht keinen legendären Namen, aber es gibt so viele verschiedene starke Spieler, dass es fast unmöglich ist, sie alle aufzuhalten.

3. Die beste Defensive Line in der NFL

Aber was passiert, wenn Brady auf dem Feld ist? Nun, der 40-Jährige muss gegen die beste Defensive Line der NFL antreten. Die Tiefe und Vielseitigkeit der Eagles machen sie zur gefährlichsten Defensive in der Liga. Die Verteidigungslinie erlaubte die wenigsten Yards in der NFL und die geringste Zeit gegen gegnerische Quarterbacks in der Pocket.

Durch konstanten Druck konnten die viertmeisten Takeaways der Regular Season erbeutet werden.

Dies wird im Super Bowl der entscheidende Faktor sein, denn Druck auf Brady ist der Schlüssel zum Sieg gegen die Patriots. Die Patriots-Offensive hat die ganze Saison damit verbracht, die Duelle an der Line of Scrimmage zu gewinnen und im Laufe der Spiele immer besser zu werden.

Gegen die Eagles-Defense, die im NFC Championship Game die Offense der Vikings komplett aus dem Spiel nahm, könnten sich die Patriots nun aber endlich die Zähne ausbeißen.

4. Motivierte Ex-Patriots

Zudem haben die Eagles mit LeGarrette Blount und Chris Long zwei hochmotivierte Ex-Patriots in ihren Reihen. New England ließ die beiden vor der Saison gehen, da sie für nicht mehr gut genug erachtet wurden. In Philadelphia empfing man die beiden mit offenen Armen und sie sind zu unverzichtbaren Säulen des Teams geworden.

Letztes Jahr gewannen Defensive End Long und Running Back Blount mit den Patriots noch den Super Bowl gegen die Atlanta Falcons. Am kommenden Sonntag könnten sie sich mit einem Sieg gegen ihren Ex-Klub gebührend für die Abfuhr revanchieren.

 

5. Die Rolle des Underdogs liegt den Eagles

"Keiner hat mehr mit uns gerechnet, seit Carson verletzt wurde", sagte Cheftrainer Doug Pederson nach dem NFC Championship Game. Pederson hat die Underdog-Rolle mit seinem Team angenommen und will gar nicht mehr anders wahrgenommen werden. Niemand erwartete, dass dieses Team hier sein würde, nachdem Carson Wentz mit einer Verletzung am Saisonende ausfiel.

Wie stark wird dieses Team erst sein, wenn das junge Gesicht der Franchise von seiner Verletzung zurückkommt? Den Super Bowl dieses Jahr mit einem jungen, wachsenden Team zu erreichen, könnte der Beginn von etwas Großem sein.

Das bedeutet, dass die Eagles im Super Bowl am Sonntag im Grunde nichts zu verlieren haben. So ging es auch schon den Jacksonville Jaguars im AFC Championship Game gegen die Patriots und sie waren sehr nah dran, die amtierenden Champions zu schlagen. Irgendwann wird David Goliath mit seiner Steinschleuder treffen und die Patriots damit vom Thron stoßen.

Warum sollten nicht die Eagles in die Rolle des David schlüpfen und triumphieren?

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