Brose Bamberg (Quote auf Titel: 1.50)

Aus der Titelsaison blieben den Bambergern nicht wirklich viele Spieler übrig. Leistungsträger wie Darius Miller (New Orleans, NBA), Nicolo Melli (Fenerbahçe), Fabien Causeur (Real Madrid) und Janis Strelnieks (Piräus) wechselten alle zu Top-Klubs. Auch der Deutsche Daniel Theis verabschiedete sich in Richtung NBA und unterschrieb bei den Boston Celtics. Doch Panik wird in Franken nicht ausbrechen, denn mit Quincy Miller (Maccabi), Ricky Hickman (Mailand), Daniel Hackett (Piräus) und Luka Mitrovic (Belgrad) wurden einige Hochkaräter verpflichtet. Zudem konnte man von der Konkurrenz in der BBL mit Augustine Rubit (Ulm) und Bryce Taylor (Bayern) Leistungsträger abwerben, die die jeweiligen Teams erst einmal ersetzen müssen.

In der bisherigen Vorbereitung zeigte man, dass man in der BBL auf jeden Fall wieder zu den Top Teams gehören wird. Gegen den letztjährigen FIBA Europe Cup Champion Fraport Skyliners gewann man deutlich mit 83:64. Gegen PAOK Tessaloniki verlor man mit 74:75 nur knapp. Quincy Miller fasste den aktuellen Stand der Vorbereitung treffend zusammen: "Vor allem defensiv müssen wir uns besser abstimmen, offensiv müssen wir oftmals etwas mutiger werden. Dennoch, wir haben noch zwei Wochen Zeit, bevor es richtig ernst wird. Ich bin guter Dinge, dass, wenn morgen die Nationalspieler dazukommen, wir in den nächsten 13 Tagen unseren Rhythmus finden werden.“

Damit spricht er das Thema an, was bei vielen Top-Teams noch der Fall ist – die fehlenden Nationalspieler. Durch die internationalen Turniere der FIBA im August und September fehlen noch einige Schlüsselakteure. Doch auch so zeigte sich das Team von Andrea Trinchieri in guter Form. Junge Spieler wie Malik Müller, William McDowell-White und Louis Olinde konnten in der Vorbereitung zeigen was sie drauf haben. Am Donnerstag wartet dann der nächste Härtest beim "Zadar Tournament". Die Spiele gegen Khimki und Fenerbahçe werden zeigen, ob der Kader in der EuroLeague diese Saison mithalten kann.

FC Bayern München (Quote auf den Titel: 4.00)

Die Münchner sicherten sich mit Stefan Jovic (Belgrad) und Milan Macvan (Mailand) zwei weitere serbische Spitzenspieler, die mit Trainer Sasa Djordjevic die Silber-Medaille bei der EuroBasket holen konnten. Mit Jared Cunningham kam ein Guard mit NBA-Erfahrung und mit Braydon Hobbs ein weiterer Guard mit hoher Spielintelligenz aus Ulm. Die Botschaft ist klar: Die Bayern wollen den nächsten Meistertitel nach 2014.

Mit Maxi Kleber (Dallas, NBA) und Bryce Taylor (Bamberg) verließen "nur" zwei Leistungsträger der letzten Saison den Verein. Jovic und Macvan kennen das System von Djordjevic bereits aus der Nationalmannschaft und werden nur wenig Eingewöhnungszeit brauchen. Der weiterverpflichtete Zirbes spielte bereits mit Jovic in Belgrad zusammen – die Mannschaft kennt sich also trotz wenig gemeinsamer Vorbereitungszeit schon etwas. In der Vorbereitung konnte man bisher Trento, den MBC und sogar Real Madrid schlagen und das ohne die fehlenden Nationalspieler. Ähnlich wie bei Bamberg wird das Turnier in Zadar mit Gegnern wie Zadar und EuroLeague-Champion ZSKA Moskau zeigen, womit man diese Saison rechnen kann. Aber mit diesem Kader machen die Münchner den Bambergern den Thron der BBL definitiv wieder streitig.

 

Ratiopharm Ulm (Quote auf den Titel: 7.00)

Die Ulmer mussten nach nur zwei Niederlagen in der regulären Saison im Halbfinale gegen Oldenburg die Segel streichen. Trotz dieser eigentlich erfolgreichen Saison, oder vielleicht gerade deswegen, verließen einige Top-Spieler den Verein, um den nächsten Schritt zu machen. Augustine Rubit zog es nach Bamberg, Raymar Morgan nach Bursa in die Türkei, Braydon Hobbs nach München und Chris Babb nach Krasnodar. Mit Ryan Thompson (Bonn), Ismet Akpinar (Berlin) und Trey Lewis (Bayreuth) kamen Spieler mit BBL-Erfahrung, mit Luke Harangody (Darüssafaka), Isaac Fotu (Zaragossa) und Toure Murry (Yesilgiresun Belediye) holte man international erfahrene Spieler. Insgesamt eine interessante Mischung, doch die Frage ist, wie schnell sich diese Mannschaft findet, um Bayern und Bamberg wirklich Konkurrenz machen zu können. Die Vorbereitung lässt aber hoffen: Gegen Olimpia Milano verlor man nur knapp (58:66), gegen Galatasaray Instanbul gewann man mit 79:76. Auch gegen Gran Canaria spielte man gut mit (93:95). Trainer Thorsten Leibenath befand: "Das war in vielen Bereichen wieder ein Schritt in die richtige Richtung."

Weitere Kandidaten: Alba Berlin und Baskets Oldenburg (beide Mannschaften mit einer Quote von 21.00)

Alba Berlin konnte mit Aito Garcia Reneses einen Trainer verpflichten, der alleine durch seinen Ruf einige Spieler nach Berlin locken wird. Stefan Peno (Barcelona) und Luke Sikma (Valencia) sind die namhaftesten Verpflichtungen für die neue Saison. Nach der enttäuschenden letzten Saison verließ fast die gesamte Stammrotation der Berliner den Klub. Dass die neue Mannschaft unter Reneses noch Zeit braucht, zeigt die Vorbereitung: zwei Siege aus sieben Spielen und deutliche Niederlagen gegen europäische Top-Klubs wie Malaga (61:92) und Real Madrid (51:79). Für die Playoffs in der BBL wird es sicher reichen, aber mit dem Titel werden die Albatrosse auch in dieser Saison nichts zu tun haben.

 

Noch heftiger erwischte es den letztjährigen Finalisten EWE Baskets Oldenburg. Zehn Spieler verließen den Klub, darunter auch Leistungsträger wie Chris Kramer (Vilnius) und Brian Qvale (Kuban). Mit Karsten Tadda, Isaiah Philmore und Brad Loesing kamen fähige Rollenspieler, die bereits BBL-Erfahrung haben und die Vorbereitung lief bisher mehr als gut. Acht Siege aus acht Spielen, u.a. gegen Partizan Belgrad, zeigen, dass die Mannschaft gut zusammenspielt. Zur Finalteilnahme wird es eher nicht reichen, aber man kann nie wissen, mit dem Ergebnis der letzten Saison hatte auch niemand gerechnet.

 

Fazit

Bayern wird mit diesem Kader in dieser Saison die BBL dominieren. Bamberg spielt in der EuroLeague, was mindestens 30 zusätzliche Spiele auf höchstem Niveau bedeutet (Bayern hingegen hat im EuroCup zunächst erst einmal zehn Spiele) - es kommt darauf an, wie schnell die neu zusammengestellte Mannschaft ihren Rhythmus findet. Letzte Saison hinderte der internationale Wettbewerb Bamberg nicht daran die BBL zu dominieren. In Ulm haben zu viele Leistungsträger den Verein verlassen, um erneut eine solche Saison zu spielen, gleiches gilt für Oldenburg. Auch Berlin wird mit der Meisterschaft erneut nichts am Hut haben.

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