Bereits letztes Jahr holte James Harden den MVP-Award und galt mit den Houston Rockets als ernstzunehmender Titel-Kandidat. Doch in den Western Conference Finals war gegen die Golden State Warriors nach einer knappen Serie Schluss.

Diese Saison sah es zunächst so aus, als wäre das eine einmalige Chance auf den Titel gewesen. Die Rockets starteten mit 11:14 in die Saison und auch Harden konnte nicht an seine Leistungen der Vorsaison anknüpfen.

Die Wende nach Dallas

Doch nach der Niederlage gegen die Dallas Mavericks Anfang Dezember folgte die Wende. Von den letzten 15 Partien verlor Houston nur drei – und ein Spieler stach dabei ganz besonders heraus: James Harden

Ein 50-Punkte-Spiel und sieben Spiele über 40 Punkte. Ihm gelangen sogar fünf 40+-Punkte-Spiele am Stück! Harden ist definitiv im MVP-Mode (Quote: 2.50) und will die Saison nicht abschenken. Inzwischen hat er 14 Partien hintereinander immer mindestens 30 Punkte erzielt und liefert nebenbei noch knappe acht Assists im Schnitt.

Klar, seine Defense ist weiterhin kaum vorhanden und auch seine Turnover sind teilweise haarsträubend, doch seine offensive Produktion gleicht das alles aus.

Zuletzt versenkte er gegen die Warriors mit einer Sekunde auf der Uhr den entscheidenden Dreier zum Sieg. Harden ist clutch und traf dabei im Dezember auch noch über 40% von der Dreierlinie – bei knapp 13 Versuchen pro Spiel.

Seine Glanzleistungen kamen vor allem nicht gegen Tank-Teams aus der unteren Tabellenhälfte, sondern teilweise gegen Titelkandidaten wie Golden State, Denver, Milwaukee oder Boston.

Rockets-GM Daryl Morey sagte unlängst: "Man könnte ihn durchaus als den besten Offensiv-Spieler aller Zeiten bezeichnen."

Iso-Harden par excellence

Das Konzept von Houston: Iso-Basketball par excellance – einen Block für Harden stellen, um ein Missmatch zu kreieren. Alle anderen Spieler postieren sich in den Ecken des Spielfelds und lassen Harden am Perimeter seine Arbeit gegen den dann meist langsameren Gegner verrichten - nicht atemberaubend, aber verdammt effektiv.

Im Schnitt bekommt Harden pro Spiel knappe 18 Isolation-Posessions. Das sind sieben mehr als die Nr.2 der Liga, DeMar DeRozan.

Dabei macht er 1.16 Punkte pro Posession – zum Vergleich: Die Milwaukee Bucks führen die NBA mit 0.99 Punkten in der Kategorie Punkte aus Angriffen (Transition ausgeschlossen!) an.

Signature-Move: Step-Back-Dreier

Und das liegt vor allem an seinem immensen Repertoire. Harden kann seinen eigenen Dreier kreieren und braucht dafür keinen Assist (über 80% der Dreier in der Liga geht ein Assist voraus, bei Harden nur 15%).

Bereits letzte Saison traf er 196 selbstkreierte Dreier, was neuer NBA-Rekord war. Macht er dieses Jahr so weiter dürfte er auf über 300 zum Ende der Saison kommen.

Sein enorm gutes Ballhandling macht seinen Signature Step-Back-Dreier erst möglich. Wer jetzt denkt, wenn er nur Dreier wirft, sollte er ja zu verteidigen sein, liegt falsch. Denn Harden zählt auch am Ring zu einer der vielseitigsten Finisher der NBA – ob per Kontakt-Lay-Up oder Dunk.

"The Beard" hat den Körper und die Skills um sich auch gegen die besten Ring-Protector durchzusetzen. Zudem ist er ein Meister in Foul-Calls ziehen. Seit der Saison 2014-2015 führt er die Liga in Freiwürfen an und verwandelt diese im Schnitt mit über 85%.

Letzter Ausweg Help-Defense – doch auch hier schauen die meisten Teams in die Röhre. Harden hat mit Clint Capela einen extrem athletischen Big-Man an seiner Seite und auf den Flügeln extrem gute Schützen. Dass er ein guter Passer ist, zeigen nicht nur seine Assist-Zahlen.

Harden scheint im Moment nicht zu stoppen zu sein und ist in dieser Form auf jeden Fall erneut ein Kandidat für die MVP-Trophäe. Auch wenn nicht jeder mit seiner Spielweise einverstanden ist, gerade was Foul-Calls und Travels angeht. Doch um es in Jay Williams Worten zu sagen: "Harden ist der meist elektrisierende Spieler der NBA."

Statistik-Quelle: espn.com

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