Am Wochenende geht es endlich wieder los! Die 2. Bundesliga steht in den Startlöchern. Der Aufstieg wird in diesem Jahr so schwer werden, wie lange nicht mehr. Gleich zu Beginn kommt es zu einem echten Kracher. Wer kann sich nach der intensiven Vorbereitung in guter Form präsentieren?

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Gleich drei Bundesliga-Absteiger sind in dieser Saison in der Zweiten Liga dabei. Dazu kommt ein Traditionsverein aus dem Norden, der unbedingt wieder zurück zu altem Glanz möchte. Die Saison 2019/20 verspricht Spannung pur. Wir haben uns vorab mit den möglichen Aufstiegskandidaten auseinandergesetzt.

VfB Stuttgart

Am Ende hat es für den VfB nicht gereicht. In zwei packenden Relegationsspielen mussten sich die Schwaben gegen Union Berlin geschlagen geben und den erneuten Gang in die zweite Liga antreten. Mit dem größten Etat und dem stärksten Kader in der Zweiten Liga wollen die Stuttgarter den direkten Wiederaufstieg schaffen, doch die Aufgabe wird alles andere als leicht werden.

 

Für das Saisonziel haben die Stuttgarter einen Umbruch eingeleitet. Mit Phillip Klement wurde einer der besten Zweitligaspieler der vergangenen Saison für 2.5 Mio. € vom SC Paderborn verpflichtet. Die gleiche Ablöse kostete auch Sasa Kalajdzic. Der großgewachsene Stürmer kommt aus Österreich von Admira Wacker Mödling zu den Schwaben.

Dazu konnten mit Torhüter Gregor Kobel und Pascal Stenzel zwei bundesligaerfahrene Spieler ausgeliehen werden. Mit Tanguy Couliblay von Paris Saint Germain und Mateo Klimowicz von Instituto AC wurden zudem zwei Spieler mit großem Entwicklungspotenzial in den Verein geholt.

Auch bei den Abgängen war schon einiges los im Schwabenland. Benjamin Pavard verlässt den Verein für 35 Mio. € in Richtung München, während es Rekordeinkauf Ozan Kabak nach nur einem halben Jahr für 15 Mio. € zum FC Schalke 04 zieht. Die Nummer eins der vergangenen Saison, Ron-Robert Zieler, verlässt den VfB ebenfalls und schließt sich für eine Ablöse von 750.000€ Hannover 96 an.

Um den Umbruch weiter voranzutreiben, wurden auch erfahrene Spieler abgegeben. Christian Gentner, Andreas Beck und Dennis Aogo haben den Verein bereits verlassen. Dazu sollen Anastasios Donis, Marcin Kaminski, Timo Baumgartl und Nicolas Gonzalez noch folgen.

Nicht nur der Kader wurde neu gestaltet, auch auf der Trainerposition haben sich die Stuttgarter nach dem Abstieg neu orientiert. Aus Kiel kommt Tim Walter. Der 43-Jährige soll den VfB zurück in die Erste Liga führen.

Trotz der hohen Transferaktivitäten ist schon jetzt klar, dass die Stuttgarter vor allem in der Breite wahnsinnig gut aufgestellt sind. Aktuell ist fast jede Position doppelt besetzt. Die Qualität der Schwaben blitzte auch schon in der Vorbereitung auf. In sieben Vorbereitungsspielen kassierte der VfB lediglich gegen Winterhur und die Young Boys aus Bern eine Niederlage.

Die Generalprobe in der vergangenen Woche gegen den SC Freiburg konnte die Elf von Tim Walter mit einem 4:2-Sieg erfolgreich gestalten. Einziger Wehrmutstropfen war die schwere Verletzung von Neuzugang Sasa Kalajdzic. Der junge Österreicher wird für sechs bis acht Monate fehlen. "Das ist eine ex­trem bittere Nachricht für Sasa Kalajdzic und natürlich auch für uns", sagte Sportdirektor Sven Mislintat.

Ob die Schwaben aufgrund der Verletzung noch einen Ersatz verpflichten werden, ist aktuell noch offen. Trotz der schlechten Nachricht überwiegt das Positive in Stuttgart. Nach der guten Vorbereitung soll direkt im Auftaktspiel ein Ausrufezeichen gesetzt werden. Am Freitagabend steht das Absteigerduell gegen Hannover 96 auf dem Programm. Für beide Mannschaften geht es darum, früh die Weichen in Richtung Wiederaufstieg zu stellen. Alles andere als die Rückkehr in das Oberhaus des deutschen Fußballs wäre für die Verantwortlichen der Schwaben nicht tragbar.

Hannover 96

Hannover hat eine Saison des Grauens hinter sich und leitete ebenso wie Stuttgart einen Umbruch ein. Auf der Trainerposition wurde mit Mirko Slomka ein alter Bekannter geholt, der den Verein bereits von 2010 – 2013 trainierte. Mit ihm am Ruder soll der direkte Wiederaufstieg in Angriff genommen werden.

Aber nicht nur beim Personal an der Seitenlinie wurden Veränderungen vorgenommen, auch der Kader präsentiert sich vor Saisonbeginn mit einigen Änderungen. Marvin Ducksch kommt für 1.75 Mio. € aus Düsseldorf, Marcel Franke konnte für 1.50 Mio. € aus Norwich nach Niedersachen geholt werden. Dazu kehrt Ron-Robert Zieler für 750.000 € zu seinem alten Verein zurück. Neben Ducksch wurde auch Cedric Teuchert für die Offensive geholt. Der 22-Jährige kommt per Leihe vom Bundesligisten Schalke 04.

Die beiden wichtigen Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz und Edgar Prib sind entgegen vieler Erwartungen dem Verein treu geblieben und sorgen für eine erfahrene Reihe vor der Abwehr. Apropos Defensive, die 96er wollen unbedingt noch die Innenverteidigung verstärken, müssen aber vorher noch auf Abgänge hoffen.

Den Verein bislang verlassen haben Ihlas Bebou (8.50 Mio. € zu Hoffenheim), Niclas Füllkrug (6.50 Mio. € zu Werder Bremen), Noah Sarenren Bazee (1.70 Mio. € zu Augsburg) und die erfahrenen Pirmin Schwegler (ablösefrei zu Western Sydney) und Oliver Sorg (Ablösefrei zu Nürnberg). Dazu gelten Walace, Jonathas und der Japaner Genki Haraguchi als Verkaufskandidaten.

Das letzte Testspiel lief dabei noch nicht nach den Vorstellungen von Mirko Slomka. Gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen gab es eine 0:1-Niederlage. Trotzdem blickt Kapitän Marvin Bakalorz dem Saisonauftakt positiv entgegen. "Ich habe ein gutes Gefühl bei der Mannschaft."

Hannover ist vor dem ersten Spiel am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart schwierig einzuschätzen. Die Mannschaft hat ganz klar das Potenzial, um ganz vorne mitzuspielen. Dies ist auch anhand der relativ geringen Bundesliga-Quote von 4.50 zu erkennen.

Hamburger SV

Der HSV sollte als abschreckendes Beispiel für die aktuellen Bundesliga-Absteiger dienen. In der vergangen Saison mussten die Rothosen zum ersten Mal den Gang in die zweite Liga antreten. Dabei war das Ziel natürlich mehr als deutlich, der direkte Wiederaufstieg sollte es sein. In der Hinrunde an der Spitze, fielen die Hamburger nach einer katastrophalen Rückrunde noch auf Rang vier zurück. Das zweite Jahr Zweitklassigkeit steht den Hanseaten bevor. Mal wieder wurde beim HSV, wie in den letzten Jahren schon häufiger versucht, ein Umbruch eingeleitet.

Hannes Wolf, der mit großen Ambitionen nach Hamburg gekommen war, musste ebenso wie Sportdirektor Ralf Becker seinen Hut nehmen. Als Ersatz wurde mit Dieter Hecking ein ganz erfahrener Trainer in den Volkspark geholt. Zudem konnte Jonas Boldt als Sportdirektor verpflichtet werden.

Neben der neuen sportlichen Leitung wurde auch ordentlich am Kader gebastelt. Gleich neun Neue wurden nach Hamburg geholt. Darunter Spieler mit sehr viel Zweitligaerfahrung wie: David Kinsombi ( 3 Mio. € von Holstein Kiel), Tim Leibold (1.80 Mio. €), Ewerton (2 Mio. € beide aus Nürnberg), Lukas Hinterseer, Jan Gyamerah (beide ablösefrei aus Bochum), Sonny Kittel (ablösefrei aus Ingolstadt) und Jeremy Dudziak (ablösefrei von St. Pauli).

Mit Pierre-Michel Lasogga (wechselt zu Al Arabi) und Lewis Holtby wurden zwei Großverdiener von der Gehaltsliste gestrichen. Der wohl schmerzhafteste Abgang ist der von Douglas Santos. Der beste Linksverteidiger der zweiten Liga wechselt für 12 Mio. € nach Russland zu Zenit St. Petersburg. Mit Jann-Fiete Arp geht das wohl größte HSV-Talent der letzten Jahre für 3 Mio. € zum Rekordmeister nach München.

In den Vorbereitungsspielen haben die Hamburger schon angedeutet, was die neue Mannschaft zu leisten im Stande ist. Das größte Problem der Hecking-Elf ist bislang noch die schwache Chancenverwertung, deshalb soll dort unbedingt noch nachgebessert werden. Dabei ist Martin Harnik ins Blickfeld gerückt. Der mittlerweile 32- Jährige soll die erhoffte Verstärkung werden – einziger Knackpunkt ist sein aktuelles Gehalt bei Werder Bremen.

Auch in der Innenverteidigung soll noch mindestens ein Spieler kommen, der als Ersatz für den verletzungsanfälligen Kyriakos Papadopoulos fungieren soll. Ganz oben auf der Wunschliste steht dabei Timo Letschert von Sassuolo Calcio. Der Niederländer weilte bereits in der Hansestadt und könnte sich einen Wechsel durchaus vorstellen.

Neben den geplanten Neuzugängen sollen auch noch einige Spieler den HSV verlassen. Namentlich sind dies: Gotoku Sakai, Berkay Özan, Julian Pollersbeck, David Bates, Tatsuya Ito und Vasilije Janjicic. Vor dem Auftaktspiel am Sonntagmittag im Volksparkstadion könnte es somit noch die eine oder andere Veränderung im Kader der Rothosen geben.

Im Gegensatz zur vergangenen Saison scheint in diesem Jahr die Euphorie bei den Hamburgern verflogen zu sein. Gerade einmal 30.000 Karten sind bislang für das erste Heimspiel gegen Darmstadt verkauft worden. Es scheint, als wäre die Geduld der Fans langsam am Ende. Die Erwartungen in dieser Spielzeit sind trotzdem die Gleichen, wie in der Vergangenen.

In gewisser Weise ist es eine Eine Do-or-Die-Saison für den HSV. Eine weitere Saison im deutschen Unterhaus ist für den Verein nur schwer zu stemmen. Trainer Dieter Hecking scheint nicht ganz unzufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitung zu sein, auch wenn die Rothosen im letzten Vorbereitungsspiel gegen den RSC Anderlecht eine 2:0-Führung verspielten. "Das Große und Ganze passt."

1.FC Nürnberg

Nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison, wurde es für die Nürnberger die erwartet schwere Saison. Vor allem mangelnde Erfahrung und Cleverness waren ein großes Problem des Clubs. Auch wenn es nach dem Trainerwechsel unter Boris Schommers besser wurde, reichte es am Ende nicht. Schommers wird aber nicht als Trainer in die kommende Zweitligasaison gehen. Von Atromitos Athen wurde Damir Canadi als Cheftrainer für die kommende Spielzeit vorgestellt.

Im Vergleich zu den drei anderen großen Vereinen haben die Nürnberg nicht die gleichen finanziellen Rahmenbedingungen. Trotzdem war der Club bereits fleißig auf dem Transfermarkt aktiv. So verstärkte man sich vor allem in der Offensive mit Spielern wie Nikola Dovedan (für 2.50 Mio. € aus Heidenheim), Iuri Medeiros (für 2 Mio. € aus Lissabon), Robin Hack (für 500.000€ aus Hoffenheim), Fabian Schleusener (für 450.000€ aus Freiburg) und Felix Lohkemper (ablösefrei aus Magdeburg).

Auch in der Defensive haben sich die Nürnberger bereits verstärken können. Asger Sörensen (für 500.000€ aus Salzburg), Tim Handwerker (für 300.000€ aus Köln) und Oliver Sorg (ablösefrei aus Hannover) wurden für die kommende Saison verpflichtet.

Mit Eduard Löwen (7 Mio. € zu Hertha BSC), Ewerton (2 Mio. € zu Hamburg) und Tim Leibold (1.80 Mio. € ebenfalls zu Hamburg) hat der Club gleich drei ganz wichtige Spieler abgeben müssen. Zu dem lief die Leihe vom starken Matheus Pereira ab. Aufgrund der finanziellen Situation der Franken war eine Weiterverpflichtung nicht möglich.

Trotz der Abgänge präsentierte sich der Club in der Vorbereitung stark in Form. Gegen Paris Saint Germain gab es eine überzeugende Generalprobe. Dem französischen Starensemble von Thomas Tuchel konnten die Nürnberger ein 1:1 abtrotzen. Canadi zeigte sich zufrieden mit der Verfassung vor dem Ligastart. "Wir haben einen Umbruch eingeleitet und wollen eine Mannschaft aufbauen, die stabil ist."

Die Geheimfavoriten

Wer kann für die Überraschung in dieser Saison sorgen und in die Fußstapfen vom SC Paderborn treten? Holstein Kiel ist es durchaus zuzutrauen, das die Mannschaft aus dem hohen Norden ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden wird. Trotz der Abgänge von wichtigen Spielern wie David Kinsombi oder auch Kingsley Schindler sollte man mit der Mannschaft von Neu-Trainer Andre Schubert rechnen.

Eine ähnliche Ausgangslage gibt es auch bei den Heidenheimern. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt möchte an die Leistung der vorherigen Saison anknüpfen, muss aber auch den Abgang von wichtigen Leistungsträgern wie Robert Andrich und Nikola Dovedan  kompensieren. Trotz allem scheinen die Heidenheimer durchaus die Qualität zu haben oben mitzuspielen.

Den SV Darmstadt 98 haben vielleicht die wenigsten auf dem Zettel, wenn es um den Aufstieg geht. Dennoch haben die Hessen in diesem Jahr durch punktuelle Verstärkungen noch einmal an Qualität dazu gewonnen. Gelingt den 98ern der Saisonstart, ist bei der Mannschaft von Trainer Dimitrios Grammozis vieles möglich.

Daniel studiert aktuell Online-Medien im Schwarzwald und absolviert seit März sein praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben seinem Spezialgebiet Fußball verfügt er außerdem über umfangreiches Wissen in verschiedenen weiteren Sportarten.