Letzte Woche noch in Belgien, diese Woche schon in Italien. Die Formel 1 macht Halt in Monza. Das 14. Rennen in dieser Saison steht auf dem Programm. Kann Ferrari beim Heimrennen den zweiten Siegen feiern oder sind die Silberpfeile wieder auf den gewohnten Plätzen zu finden?

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Den großen Rivalen ärgern

Den Start in die zweite Saisonhälfte hätte sich Mercedes vermeintlich leichter vorgestellt. In Spa  mussten sich die Silberpfeile zum ersten Mal in dieser Saison Ferrari geschlagen geben. Bereits in den Freien Trainings war die Leistung für die eigenen Verhältnisse nur mittelmäßig. Im Qualifying sicherte man sich dann aber mit Lewis Hamilton auf der drei und Valtteri Bottas auf der vier die zweite Startreihe.

 

Das Rennen lief dann eher nach dem Geschmack von Teamchef Toto Wolff. Pünktlich zum Rennstart war die Leistung wieder vorhanden. Lewis Hamilton lieferte sich gleich zu Beginn packende Duelle mit Sebastian Vettel und überholte diesen dank der besseren Boxenstopp-Strategie. Am Ende reichte es mit knapp einer Sekunde Rückstand "nur" für den zweiten Platz. Bottas schaffte es ebenfalls noch den Deutschen zu überholen und komplettierte damit das Podium.

Auch wenn es nicht ganz der angepeilte Doppelsieg wurde, zeigte sich vor allem Hamilton zufrieden mit dem Verlauf des Wochenendes. "Ich bin glücklich. Es war ein wackliges Wochenende, aber dann hatte ich ein solides Qualifying und Rennen, also bin ich sehr glücklich. Natürlich willst du immer gewinnen, aber wir können sie nicht alle gewinnen. Ich freue mich für Charles, habe alles gegeben und nichts unversucht gelassen."

Für Bottas war es ebenfalls ein ordentliches Ergebnis, nachdem er sowohl in Deutschland als auch in Ungarn das Podium verpasste. Trotz des Sieges von Ferrari führen die Silberpfeile weiterhin in der Weltmeisterschaft. Bei den Fahrern hat Lewis Hamilton mittlerweile einen Vorsprung von 65 Punkten auf seinen Teamkollegen. In der Konstrukteurswertung sind es gar schon 145 Punkte auf die Scuderia. Es müsste schon einiges passieren, damit sich an der Spitze nochmal was ändert.

Mit Blick auf den Großen Preis von Italien erwartet man bei Mercedes ein ähnliches Rennen wie in Spa. Die Streckencharakteristik ist aufgrund der langen Geraden nicht unbedingt gemacht für die Silberpfeile, aber das Wetter könnte eine entscheidende Rolle spielen. Für das Wochenende sind niedrige Temperaturen und Regen angekündigt – beides sehr vorteilhaft für Mercedes.

Der zweite Sieg in Folge?

Endlich hat es geklappt! Gleich das erste Rennen nach der Sommerpause brachte den ersten Saisonsieg für Ferrari. Vor allem Charles Leclerc zeigte ein phänomenales Wochenende in Belgien. Der 21-Jährige überzeugte nicht nur im Training und im Qualifying, sondern bestätigte seine Leistung auch im Rennen.

Am Ende wurde es gegen Lewis Hamilton noch einmal eng, aber der Monegasse rettete den Sieg über die Ziellinie. Große Freude wollte aber nicht so Recht aufkommen. Einen Tag vor dem Rennen verunglückte der Formel-2-Pilot Anthoine Hubert nach einem Crash tödlich. Leclerc zeigte sich nach dem Rennen sichtlich geschockt von den Ereignissen. "Ich tue mich schwer, diesen Moment so zu genießen. Anthoine, Pierre (Gasly, d. Red.), Esteban (Ocon, d. Red.), wir vier waren im Kart, sind 2005 da unsere ersten Rennen gefahren. Das ist nicht einfach. Wie gesagt, diesem Sieg widme ich Anthoine."

Nicht nur der Unfall von Hubert, sondern auch die Leistung von Sebastian Vettel sorgte für ernste Mienen bei Ferrari. Der Deutsche sichert sich im Qualifying zwar den zweiten Platz hinter Leclerc, doch im Rennen hatte er Probleme mit seinen Reifen. Am Ende musste er sowohl Hamilton als auch Bottas vorbei lassen. Mit Platz vier wurde es nicht das Ergebnis, dass man sich erhofft hatte.

Vettel zeigte sich im Anschluss an das Rennen selbstkritisch. "Ich habe mich heute einfach schwer getan. Ich habe nicht das Gefühl fürs Auto gehabt, keinen Grip gefunden. Das habe ich bereits im ersten Stint gemerkt, dann mussten wir reagieren, um den Lewis abzufangen. Hinten raus hatte ich keinen Puffer mehr mit den Reifen und wurde dann überholt. Von da an war klar, dass das Rennen schwer wird. Deswegen war ich heute mehr in der Helferrolle und konnte nicht mein eigenes Rennen fahren." 

Nach dem ersten Sieg in dieser Saison soll in Monza unbedingt der zweite folgen. Beim Heimrennen hat Ferrari zuletzt 2010 gewonnen. In dieser Saison will die Scuderia endlich wieder ganz oben auf dem Monza-Podium stehen. Die Strecke ist wie gemacht für den SF90 und auch die Form von Leclerc stimmt. Die einzigen Fragezeichen stehen hinter Vettel.

Der Deutsche ist nun mittlerweile seit mehr als einem Jahr sieglos. Die Chancen in Monza endlich wieder ganz oben zu stehen sind da, doch die Leistungen in den letzten Rennen ließen zu wünschen übrig. Lediglich in Kanada hatte der Heppenheimer eine reelle Siegchance. Trotzdem ist die Freude vor dem Heimspiel groß. "Monza ist ein großes Ding für uns."

In Italien zurück auf das Podium?

Das erste Rennen nach der Sommerpause hatte sowohl positives als auch negatives für Red Bull zu bieten. Beginnen wir mit dem Positiven: Der Fahrerwechsel scheint sich schon jetzt gelohnt zu haben. Alex Albon überzeugte direkt in seinem ersten Rennen für Red Bull. Nach anfänglichen Problemen reichte es am Ende für den fünften Platz. "Es war eigentlich ein schwieriges Rennen. Am Anfang hatte ich echt Probleme mit dem Grip. Aber auf den Soft-Reifen wachte das Auto auf. Aber in den nächsten Tagen habe ich noch immer Arbeit vor mir", resümierte Albon das Rennen.

Während Albon vorne mitfuhr, war das Heimrennen für Max Verstappen nur von kurzer Dauer. Gleich nach dem Start kam es zu einer Kollision mit Kimi Räikkönen in dessen Folge der Niederländer sein Auto abstellen musste.  Die Schuldfrage war auch im Anschluss an das Rennen noch nicht wirklich geklärt, wobei Verstappen seinen Fokus schon auf das Rennen in Monza legte. "Am Ende ist es egal, wer schuld ist. Ich glaube, er hat mich nicht gesehen. Das ist natürlich schade. Das können wir natürlich jetzt nicht mehr ändern."

In Italien wird Verstappen wahrscheinlich keine Probleme mit seinem Start haben. Aufgrund eines Motorwechsels muss der 21-Jährige von ganz hinten starten. Die Hoffnungen ruhen also auf Albon, der in seinem zweiten Rennen im Red Bull an die Leistungen von Spa anknüpfen möchte. Trotzdem hat Verstappen seine Hoffnungen für das Rennen am Sonntag noch nicht begraben und hofft auf das Wetter. "Das wäre gut, aber da muss man abwarten. Gestern hat mein Wetterbericht noch stärkeren Regen vorhergesagt, heute sind es nur noch ein paar Tropfen."

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Luca Bruno / AP Photo*

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