Im Titelkampf um die Weltmeisterschaft in der Formel 1 steht eine Entscheidung unmittelbar bevor: Nachdem der dritte Platz von Valtteri Bottas eine vorzeitige Entscheidung beim letzten Rennen in Mexico gerade noch verhinderte, hat Hamilton es nun beim Rennen in den USA selbst in der Hand.

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So wird Lewis Hamilton in Austin Weltmeister

Während Hamilton in Mexico noch 14 Punkte auf seinen Teamkollegen und einzigen verbleibenden Konkurrenten auf den WM-Titel Valtteri Bottas hätte aufholen müssen, sieht die Rechnung vor dem Rennen in Texas deutlich einfacher aus.

Bei noch drei ausstehenden Rennen hat Hamilton 74 Punkte Vorsprung auf den Finnen. Mit allen drei Rennsiegen und der jeweils schnellsten Rennrunde sind insgesamt nur noch 78 Punkte zu vergeben.

Will Bottas seine Chancen auf den Titel aufrecht erhalten, muss er das Rennen zwangsläufig gewinnen. Und selbst wenn er als Erster über die Ziellinie fahren sollte, genügt es Hamilton wenn er auf Platz 8 ins Ziel kommt. Eine äußerst komfortable Situation für den Briten, der das Rennen in der amerikanischen Wüste schon fünfmal für sich entscheiden konnte.  

Formel 1 unberechenbar wie lange nicht

Man sollte meinen, dass die Formel 1 in dieser Endphase der Saison an Spannung verliert – zu deutlich ist doch der Vorsprung von Hamilton in der Fahrerwertung.

Doch das ist alles andere als der Fall. Die Formel 1 ist, zumindest was die einzelnen Rennen betrifft, spannend wie lange nicht mehr. Ferrari und Mercedes begegnen sich nach der Sommerpause fast auf Augenhöhe und auch die Red Bull haben sich in Mexico zurückgemeldet.

In Rennen wie Mexico, in denen die Ferrari eigentlich der große Favorit waren, gewinnt plötzlich Hamilton und auf Mercedes-Strecken wie Singapur steht mit Sebastian Vettel überraschend ein Ferrari-Fahrer auf dem obersten Treppchen des Podiums.

 

Die Formel 1 ist unberechenbar wie lange nicht mehr und das spiegelt sich auch in der Fahrerwertung wieder. Betrachtet man nur die Ergebnisse nach der Sommerpause, dann liegen zwischen Hamilton, Bottas und Leclerc nur neun Punkte. Wenn man Vettels unglückliches Ausscheiden und den damit verpassten Rennsieg in Russland nicht mit einberechnet, dann liegen zwischen diesen vier Fahrern sogar nur etwas mehr als zehn Punkte.

Beim italienischen Rennstall wird man sich ärgern, den ersten Saisonabschnitt so in den Sand gesetzt zu haben.

Hamilton traditionell stark in den USA

Der Circuit of The Americas gehört zu den Lieblingsstrecken von Lewis Hamilton. Nach der Wiedereinführung des USA-Rennens im Jahre 2012 konnte der Brite fünf von sieben Austragungen für sich entscheiden. In den letzten fünf Jahren siegte er viermal.

Alles andere als eine Entscheidung im Titelkampf wäre eine riesige Überraschung.

Findet Ferrari die richtige Strategie?

Der Sieger im letzten Jahr hieß allerdings nicht Hamilton sondern Kimi Raikkönen und fuhr im Ferrari. Und auch in diesem Jahr können sich die Ferraristi berechtigte Hoffnungen auf einen Sieg ihres Teams machen.

Die große Frage wird sein, ob Teamchef Mattia Binotto und seine Strategen die richtige Strategie für Sebastian Vettel und Charles Leclerc finden. In Mexico wurde dies den beiden Fahrern zum Verhängnis. Bei Leclerc setzte man gar auf eine 2-Stopp-Strategie, was sich im Nachhinein als komplette Fehlentscheidung herausstellen sollte.

Im Fall von Sebastian Vettel reagierte das Team viel zu langsam auf den frühen Boxenstopp von Hamilton und den damit verbundenen Undercut, durch den der Deutsche nach seinem Boxenstopp deutlich hinter Hamilton zurück auf die Strecke kam.

Dadurch verschenkte das italienische Traditionsteam den, schon sicher geglaubten, Sieg und wurde seinen Erwartungen an das Wochenende mit Vettel auf Platz 2 und Leclerc auf Platz 4 nicht gerecht.

„Mad Max“ is back

Gute Chancen auf seinen dritten Mexico-Sieg in Folge hätte auch Red Bull-Pilot Max Verstappen gehabt. Nach einem starken Qualyfing sicherte sich der Niederländer vermeintlich die Pole. Doch nach einer Strafe wurde er drei Startplätze nach hinten versetzt und startete nur von P4 ins Rennen.

In der Schlussphase der Qualifikation krachte Valtteri Bottas mit seinem Mercedes in die Wand und löste damit gelbe Flaggen aus – eigentlich sind die Fahrer bei Gelb dazu verpflichtet langsamer zu fahren. Nicht aber Verstappen, er rauschte am Finnen vorbei und stellte sogar eine neue Bestzeit auf.

Im Interview im Anschluss dann noch einige flapsige Sprüche über den Vorfall und damit sah sich die FIA dazu verpflichtet den Niederländer zu bestrafen.

Nach einer Berührung mit Bottas und einem daraus resultierenden Platten in der Startphase des Rennens, machte sich Verstappen dann auch die Chance auf eine Aufholjagd im Rennen zur Nichte.

 

Nichts war es mit dem gereiften Verstappen aus der ersten Saisonhälfte. Dieser Verstappen in Mexico erinnerte stark an den „Mad Max“ der letzten Saison.

Prognose

Wie auch schon in den letzten Rennen erwarten wir einen engen und spannenden Verlauf. Es dürfte erneut auf einen Zweikampf zwischen Mercedes und Ferrari hinauslaufen.

Mit der Chance auf den WM-Titel sehen wir Lewis Hamilton als Favoriten. Die Quote auf einen Rennsieg des Briten liegt bei 2.75.

 

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Eduardo Verdugo / AP Photo*

Moritz studiert aktuell Medienkommunikation & Journalismus in Bielefeld und absolviert seit Oktober sein studentisches Pflichtpraktikum bei mmc sport in München. 
 
Sein Spezialgebiet ist der Fußball, doch auch in der NFL, der Formel 1 und Darts verfügt er über umfangreiches Wissen.