Vergangenen Sonntag fand in Silverstone ein so spannendes Finale wie schon lange nicht mehr statt. Während Mercedes das komplette Rennen dominierte, trug sich in den Schlussrunden unglaubliches zu!

Zwei Runden vor Ende platzte beim Zweiten Valtteri Bottas der linke Vorderreifen, weshalb er in den Schlussminuten nochmals an die Box musste und letztendlich außerhalb der Punkte nur Elfter wurde. Auch Carlos Sainz ereilte das gleiche Schicksal, er fiel von Position fünf auf 13 zurück.

Doch noch aufregender ging es an der Spitze zu: auch der linke Vorderreifen von Lewis Hamilton gab in der letzten Runde nach. Dadurch, dass Bottas zurückfiel, fuhr Verstappen an die Box, um sich neue Reifen für die schnellste Rennrunde zu holen. Hamilton hatte damit rund 30 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer.

Doch nachdem auch Hamiltons Reifen kaputt ging, wurde dieser Vorsprung immer weniger, am Ende konnte er sein Auto auf drei Reifen rund sechs Sekunden vor dem Verstappen über die Ziellinie retten.

Diese Woche geht es übrigens direkt wieder in Silverstone weiter – und zwar mit einem ganz besonderen Grand Prix: Wir feiern den 70-jährigen Jubiläums Grand Prix der Formel 1. Und zu diesem Anlass blicken wir auf die besten Aufholjagden der Geschichte zurück.

1955 Großbritannien GP: Roberto Mieres – von 32 auf 6

Bis heute hält Roberto Mieres den Rekord für die meisten aufgeholten Plätze in einem Formel 1 Rennen. Der Argentinier startete nämlich vom letzten Startplatz, Position 32, aus und kämpfte sich am Ende bis auf Platz sechs nach vorne.

Es war ein aufregendes Rennen, das unter schwierigen Bedingungen ausgetragen wurde. Denn kurz nach Rennbeginn fing es auf dem Silverstone-Circuit in Großbritannien zu regnen an, wodurch sich für viele Piloten Probleme ergaben. Am Ende schafften es von den 32 gestarteten Autos nur 15 ins Ziel.

Doch während die restlichen Fahrer mit dem Kurs kämpften, legte Mieres eine außergewöhnliche Aufholjagd hin: er machte ganze 26 Plätze gut und hat damit einen unglaublichen Rekord aufgestellt.

Übrigens im selben Rennen startete auch Onofre Marimon von Position 28 aus. Am Ende machte er 25 Plätze gut und fuhr damit als Dritter aufs Podium.

1983 USA West Grand-Prix: John Watson und Niki Lauda

Eine mindestens genauso aufregendere Aufholjagd legten die damaligen McLaren Teamkollegen John Watson und Niki Lauda beim Großen Preis der USA West 1983 hin.

Die beiden starteten vom 22. und 23. Platz aus und legten ein phänomenales Rennen hin. Denn am Ende standen sie nicht wegen langer Safety-Car-Phasen oder Wetterumschwungs ganz oben, sondern weil sie ein unfassbares Rennen gefahren sind.

Quasi im Tandem haben sie das Feld von hinten aufgerollt. Letztendlich wollte Watson den Sieg aber noch mehr als sein österreichischer Kollege und zog so weiter davon, sodass er mit fast einer halben Minute Vorsprung als Erster ins Ziel kam.

Übrigens: bereits ein Jahr zuvor war John Watson als 17. In den Großen Preis der USA Ost ins Rennen gegangen und auch hier triumphierte er am Ende als Sieger.

1993 Portugal Grand-Prix: Damon Hill – von 26 auf 3

Eigentlich sollte Damon Hill als Qualifying-Erster an den Start gehen, doch da zu Beginn der Einführungsrunde sein Motor nicht startete, musste er als Letzter von Platz 26 aus antreten – allzu große Probleme scheint ihm das jedoch nicht bereitet zu haben.

Er fuhr ein klasse Rennen und hatte schnell den Anschluss zu den vorderen Plätzen gefunden. Am Ende musste er sich nur Michael Schumacher und Alain Prost geschlagen geben, als er als Dritter ins Ziel kam.

1995 Belgien Grand-Prix: Michael Schumacher – von 16 auf 1

Auch beim Großen Preis von Belgien 1995 hat Michael Schumacher einmal mehr sein Können unter Beweis gestellt. Er startete nämlich zunächst von Position 16 aus, doch in einem Rennen, das von vielen Ausfällen und schwierigen Wetterverhältnissen geprägt war, konnte Schumacher sich am Ende als Sieger behaupten.

Schumacher im Kampf gegen Damon Hill beim Belgien Grand-Prix 1995.

Denn bereits zu Beginn des Rennens hatte der deutsche Ausnahmerennfahrer einige Plätze gut machen können. Als es dann aber nach der Hälfte der absolvieren Runden kurz zu regnen anfing, „Schumi“ jedoch im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Damon Hill, auf den Trockenreifen blieb, stellte sich Schumachers Taktik als bessere heraus und fuhr er schließlich zum Sieg. 

2000 Deutschland Grand-Prix: Rubens Barrichello – von 18 auf 1

Eine noch etwas bessere Verfolgungsjagd ist Rubens Barrichello beim Deutschland Grand-Prix 2000 gelungen. Der brasilianische Ferrari-Teamkollege von Michael Schumacher ging nämlich als 18. ins rennen und stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen.

Und mi der erstaunlichen Aufholjagd fing Barrichello früh an: in der ersten Runde machte er bereits acht Plätze gut und landete so auf Rang zehn.

Der Brasilianer flog weiterhin über die Stecke und machte Plätze gut, ehe es zu mehreren Safety-Car-Phase kam – die erste wurde von einem Zuschauer ausgelöst, der auf die Strecke gelaufen war.

Danach folgte eine Regenphase, in der Barrichello ähnlich wie zuvor Schumacher auf Regenreifen verzichtete und somit nach zuletzt 123 sieglosen Rennen endlich wieder einen Erfolg feierte.

2005 Japan Grand-Prix: Räikkönen – von 17 auf 1

Auch der ehemalige Formel 1 Weltmeister Kimi Räikkönen kennt sich mit ungewöhnlichen Siegen aus. 2005 ist ihm beim Großen Preis von Japan in Suzuka genau das gelungen, als er von Startposition 17 aus ins Rennen ging und selbiges als Erster beendete.

Doch lange Zeit schien es so, als würde Giancarlo Fisichella der Favorit sein, da er das Feld einige Runden anführte. Doch Kimi Räikkönen legte eine schnellste Runde nach der anderen hin und schloss so am Rennende auf den Führenden auf. In der allerletzten Rennrunde überholte er den Italiener noch und sicherte sich den Sieg.

2011 Kanada GP: Jenson Button – von 21 auf 1

Auch der Große Preis von Kanada 2011 ging wegen einiger Ereignisse in die Geschichtsbücher der Formel 1 ein. Jenson Button startete dabei zwar nicht von ganz hinten, doch in diesem Rennen wurden die Positionen der Fahrer quasi alle paar Minuten getauscht und so war Button zwischendurch nach 40 von 70 gefahrenen Runden Letzter.

Das Rennen hat bereits ungewöhnlich begonnen: aufgrund von starken Regenfällen wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet, nach kurzer Zeit freigegeben und wegen einer Kollision wieder hinter dem Safety Car fortgesetzt, es kam später nochmals raus, sodass insgesamt 30 Runden hinter ihm bestritten wurden.

Jenson Buttons Erfolg beim Kanada Grand-Prix 2011.

Zudem wurde das Rennen unterbrochen und Button war zwischenzeitlich aufgrund eines Zusammenpralls mit Fernando Alonso Letzter.  Doch Button gab in solch einem verrückten Rennen nicht auf und schaffte es von Runde zu Runde weiter nach vorne zu fahren.

So gelang es dem Engländer in der letzten Runden den führenden Sebastian Vettel, der sich zuvor gedreht hatte, zu überholen. Für Button war es der erste Saisonsieg.

2019 Hockenheim Grand-Prix : Vettel – von 20 auf 2

Doch auch Sebastian Vettel selbst hat schon einige famose Aufholjagden feiern können. Zuletzt etwa beim Heim Grand-Prix 2019 auf dem Hockenheim Ring.

Dabei war Vettel im Q1 aufgrund eines technischen Problems gar keine Runde gefahren und durfte nur aufgrund seiner ausreichend schnellen Zeit aus dem Freien Training als Letzter an den Start gehen.

Im Rennen selbst herrschten von Anfang an schwierige Bedingungen, da es seit dem Start regnete – doch Vettel ist ja bekanntlich einer der besten Regenfahrer. Von Anfang an holte der Deutsche einige Plätze auf seine Mitstreiter auf und konnte sein Rennen ohne Fahrfehler bestreiten.

Anderen Fahrern gelang das nicht, weshalb das Safety Car mehrmals ausrücken musste. Doch Vettel fuhr weiterhin ein tolles Rennen und überholte in der vorletzten Runde das Auto vor ihm, wodurch er auf dem zweiten Platz lag. Am Ende musste er sich nur dem Sieger Max Verstappen geschlagen geben.

Übrigens: ähnliches ist Sebastian Vettel bereits bei Großen Preis von Abu Dhabi im Jahr 2012 gelungen. Damals musste er aus der Box starten und fuhr am Ende trotzdem auf den dritten Platz.

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* Die Rechte am Bild liegen bei Christof Stache / AP Photos *

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