Der Große Preis von Österreich brachte die langersehnte Abwechslung. Nach dem Sieg von Max Verstappen herrscht großes Aufatmen in der Formel-1-Welt. Die Mercedes-Dominanz konnte endlich gebrochen werden, aber wie stehen die Chancen in Silverstone?

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Nur ein Ausrutscher oder doch mehr?

Für Mercedes war das Wochenende in Spielberg das schwächste in dieser Saison. Bereits im Qualifying wurde deutlich, dass die Silberpfeile Probleme mit der Geschwindigkeit von Ferrari und Red Bull haben. Am Ende reichte es für Platz drei und vier in der Startaufstellung, wobei Hamilton Nutznießer einer Strafe gegen Magnussen war und dies ihn einen Platz weiter nach vorne brachte.

 

Im Rennen bestätigten sich dann die Eindrücke aus dem Qualifying. Mercedes hatte vor allem mit den heißen Temperaturen zu kämpfen. Dies führte dazu, dass sie ihre Performance nicht auf die Strecke bringen konnten. "Grundsätzlich sind die Kühler des Autos nicht groß genug", sagte Mercedes Chefingenieur Andrew Shovlin nach dem Rennen.

Am Ende standen Platz drei von Bottas und Platz fünf von Hamilton zu Buche. Für die Silberpfeile war dies eine vollkommen neue Situation, standen die Silberpfeile in den vorherigen Rennen doch immer ganz oben auf dem Podium.

Mit Blick auf das kommende Rennen dürfte sich das Ergebnis in Spielberg wieder relativieren. Für die Silberpfeile steht in Silverstone das Heimrennen an. Dabei werden mit Temperaturen um 20 Grad perfekte Bedingungen für den W 10 erwartet und auch das Layout der Strecke spielt dem Team mit Sitz im englischen Brackley in die Karten.

Trotz des schwachen Abschneidens in Österreich dominieren die Silberpfeile weiterhin die WM-Wertung. Bei den Fahrern liegt Hamilton 31 Zähler vor seinem Teamkollegen Bottas und auch in der Konstrukteurswertung läuft alles auf einen erneuten Titel hinaus, denn dort beträgt der Vorsprung bereits beachtliche 135 Punkte. In Silverstone werden aller Voraussicht nach wieder einige Punkte hinzukommen. Alles andere als ein Sieg der Silberpfeile beim Heim-GP wäre eine Überraschung.

Den Sieg mal wieder in letzter Sekunde aus der Hand gegeben

Es ist weiterhin nicht die Saison der Scuderia. Zwar holte der italienische Rennstall zum ersten Mal in dieser Saison mehr Punkte als Mercedes, doch der erhoffte erste Saisonsieg blieb wieder auf der Strecke. Das Rennen begann für Ferrari eigentlich optimal. Charles Leclerc konnte seine Pole-Position verteidigen und Sebastian Vettel fuhr beim Start von Platz neun bis auf Platz fünf vor.

Im weiteren Verlauf des Rennens zeigten sich bei Ferrari aber wieder altbekannte Probleme. So verlor Vettel aufgrund eines Problems mit dem Teamfunk knapp sechs Sekunden beim Boxenstopp, was ihm am Ende wahrscheinlich den Podestplatz kostete. Für den Heppenheimer war es generell kein einfaches Wochenende. Schon im Qualifying gab es einige Probleme mit dem Auto, weshalb er in Q3 auch keine Runde fahren konnte.

„Es war kein einfaches Rennen für uns, von Platz neun loszufahren. Wir hatten es schwer mit diesem Stopp, der uns weiter zurückgeworfen hat. Dann hatten wir natürlich ein bisschen mehr Druck“, sagte der Deutsche nach dem Rennen.

An der Spitze lieferte sich Leclerc am Ende ein heißes Rad-an-Rad-Duell mit Red-Bull-Pilot Max Verstappen, mit dem besseren für den Niederländer, der sich drei Runden vor Schluss mit einem umstrittenen Überholmanöver an die Spitze setzte.

Leclerc kommentierte die Aktion von Verstappen während dem Rennen noch mit den Worten: „Was zur Hölle war das?“ und auch nach dem Rennen konnte er die Aktion des Niederländers nicht verstehen. "Ich war außen, wie die Runde zuvor auch. Da war alles okay. Max hatte eine Fahrzeugbreite Platz am Kurvenausgang gelassen. In der Runde danach hat er es nicht getan, wir haben uns berührt und ich bin von der Strecke gerutscht. Dadurch hatte ich keine Chance mehr, einen Konter zu setzen. Für mich war es ziemlich klar. Ich lasse jetzt die Rennkommissare entscheiden."

Die Stewards untersuchten den Fall zwar, aber blieben bei ihrer Entscheidung. Mal wieder war die Scuderia kurz vorm Sieg, doch am Ende reichte es nicht. Trotz des guten Mannschaftsergebnisses sieht Ferrari die Leistungen in Spielberg realistisch. Teamchef Mattia Binotto erkläre, dass die Streckencharakteristik "Ausschlaggebend" war und Leclerc sieht Mercedes weiterhin als das Maß aller Dinge. "Ich denke nicht, dass wir schon auf dem Level von Mercedes sind. Aber hoffentlich kommen wir näher."

Das „Ein-Mann-Team“

Wie auch schon im Vorjahr stand auch in diesem Jahr Max Verstappen beim Großen Preis von Österreich ganz oben auf dem Podium. Mit einer unglaublich starken Vorstellung verwies er die Konkurrenz auf ihre Plätze und sicherte Red Bull den ersten Saisonsieg.

Trotz eines verpatzen Starts und dem damit verbundenen zwischenzeitlichen neunten Platz, ließ sich der 21-jährige Niederländer nicht aus dem Konzept bringen. "Der Anfang war nicht so einfach für mich. Ich bin aber ruhig geblieben. Nach dem ersten Pit-Stop war das Auto phänomenal auf der Strecke, auch die Geschwindigkeit auf der Geraden war richtig gut. Nachdem ich Bottas überholt hatte, habe ich schon geglaubt, dass noch was möglich ist. Aber dann noch den Ferrari zu überholen, war nicht einfach.“

Mit dem Sieg in Spielberg bleibt Verstappen weiterhin erster Verfolger der beiden Silberpfeile, auch wenn der Rückstand auf Lewis Hamilton bereits 71 Punkten beträgt. Ausschlaggebend für seinen Triumph war das umstrittene Überholmanöver gegen Leclerc, für das er nach dem Rennen deutliche Worte fand. "Das ist hartes Racing. Ansonsten müssten wir zu Hause bleiben. Wenn das nicht mehr im Motorsport erlaubt ist, wozu sind wir dann in der Formel 1?"

Die neue Honda-Partnerschaft scheint sich für Red Bull immer mehr zu lohnen. Einen Wehmutstropfen gab es aber auch beim Heim-GP. Pierre Gasly konnte wieder nicht überzeugen und bleibt weiterhin das Sorgenkind des österreichischen Rennstalls. In Spielberg wurde der Franzose sogar von seinem Teamkollegen überrundet.

Red Bull Teamchef Helmut Marko zählte den 23-Jährigen nach dem Rennen in Spielberg an. "Ich will mich ja gar nicht herausreden: Das ist nicht zufriedenstellend. Gasly ist sicher nicht dort, wo er sein könnte." Sollte Gasly weiterhin solche Leistungen zeigen, dann wird er aller Voraussicht nach in der nächsten Saison nicht mehr für Red Bull fahren.

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