So lief die bisherige Saison:
Werder Bremen legte einen tollen Saisonstart in der Bundesliga hin. Mit 17 Punkten nach acht Spieltagen steht man auf Platz drei.
Fünf Siege, u. a. gegen Schalke, Hertha und Frankfurt untermauern die Ambitionen der Bremer: "Wir wollen nach Europa", ließ Neuzugang Davy Klaassen bereits nach dem siebten Spieltag verlauten.
Mit 15 Toren stellen die Werderaner zwar bei weitem nicht die beste Offensive, aber mit nur acht Gegentoren sitzt die Defensive fest im Sattel. Zudem gewann man die letzten beiden Spiele zu Null.
So sah es letzte Saison zu diesem Zeitpunkt aus:
Dafür reichen zwei Wörter: Ganz schlecht. Bremen war mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet und hatte nach dem achten Spieltag gerade mal vier magere Pünktchen auf dem Konto.
Ende Oktober musste Trainer Alexander Nouri dann die Segel streichen, für ihn übernahm Florian Kohfeldt. Unter ihm schaffte es Werder noch auf den elften Platz und verlor in der Rückrunde nur vier Spiele.
Gründe, warum es so gut läuft
Die Neuzugänge funktionieren. Für Davy Klaassen griff Bremen tief in die Tasche und überwies 13,5 Mio. € nach Everton. Doch der Niederländer passt gut ins Mannschaftsgefüge und konnte schon zwei Tore und eine Vorlage beisteuern. Auch die Routiniers Claudio Pizarro (kam aus Köln), Martin Harnik (Hannover) und Nuri Sahin (Dortmund) tragen ihren Teil bei.
Max Kruse ist definitiv nicht mehr der Alleinunterhalter in der Offensive. Und aus der eigenen Jugend begeistern die Eggestein-Brüder die Fans. Vor allem Maximilian, der im zentralen Mittelfeld spielt, trug mit vier Treffern maßgeblich zur aktuellen Situation bei. Trainer Kohfeldt findet lobende Worte für seine Youngster: "Beide sind extrem fleißig, akribisch und arbeiten in allen Bereichen immer an sich."
Generell scheint der Mix aus Jung und Alt zu stimmen, wie auch Neuzugang Nuri Sahin findet: "Wir sind eine selbstbewusste Mannschaft, das ist sehr wichtig. Wir haben Jungs, die Fußball spielen wollen. Jungs, die auch dagegen halten wollen und auch mal die Grätsche auspacken. Das sind alles Dinge, die nötig sind. Du kannst nicht erwarten, dass wir jetzt jeden Gegner an die Wand spielen. Daher sage ich, dass es ein Mix aus allem ist, was uns so stark macht und was uns zurzeit so weit oben hält. Jeder macht das, was nötig ist. Und jeder macht den Extraschritt, der nötig ist."
Das sagt der Trainer:
"Mit dem Ball versuchen wir immer spielerische Lösungen zu finden. Wir wollen mit Kombinationsfußball nach vorne kommen und trotzdem schnell den Weg in die Tiefe suchen. Wir wollen nach Europa. Das ist ein ambitioniertes aber nicht komplett unrealistisches Ziel."
Wie wird es weitergehen?
Vor der Winterpause warten noch Duelle mit Schwergewichten wie Bayern, Dortmund, Hoffenheim, Leipzig und Gladbach. Dann wird sich zeigen, wie weit Kohfeldts Mannschaft schon ist.
Sollten die Bremer aber weiterhin so konstant spielen und von schwereren Verletzungen verschont bleiben, spricht momentan wenig dagegen, nicht unter den ersten Sechs in der Liga zu landen (Quote: 1.30).