Borussia Dortmund und RB Leipzig stehen am Champions League-Mittwoch vor lösbaren Aufgaben. Während der BVB auswärts gegen Slavia Prag vor einer Pflichtaufgabe steht, empfangen die Leipziger Olympique Lyon. Bleiben die beiden Bundesliga-Vertreter auch im zweiten Gruppenspiel ungeschlagen?

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Slavia Prag – Borussia Dortmund

Borussia Dortmund steckt früh in der Saison schon in einer kleinen Krise. In der Bundesliga verspielte man zuletzt zweimal eine Führung und kam gegen Frankfurt und Bremen nicht über Remis hinaus, in der Tabelle steht man auf Platz 8 und eilt den Meisterschaftambitionen weit hinterher. Vor allem die Art und Weise, wie die Schwarz-Gelben verteidigen bereitet Trainer Lucien Favre Sorgen. Der BVB lasse "zu viele Gegentore" zu. "Wir können nicht immer drei, vier Tore schießen um zu gewinnen", mahnt der Schweizer.

 

Gegen die Bremer zeigte man in Halbzeit Eins eine gute Leistung. Milos Rashica erzielte zwar in der 7. Minute die frühe Bremer Führung, doch danach spielte nur noch der Vizemeister und schlug postwendend zurück. Nach einer punktgenauen Flanke von Lukasz Piszczek besorgte Mario Götze in seinem Bundesliga-Startelfdebüt per Kopf den 1:1 Ausgleich (9. Minute). Auch danach drückte der BVB auf die Führung. Einen Schuss von Jadon Sancho lenkte Pavlenka um den Pfosten und ein Abschluss von Thorgan Hazard flog über die Latte. In der 41. Minute traf dann Kapitän Marco Reus zur verdienten 2:1 Führung. Mo Dahoud hätte sogar noch vor der Pause auf 3:1 erhöhen können, doch Pavlenka parierte erneut stark.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Grün-Weißen deutlich stabiler, ließen den BVB zu deutlich weniger Chancen kommen und schlugen in der 55. Minute sogar selbst zu. Eine Ecke des ehemaligen Dortmunders Nuri Sahin verlängerte Joshua Sargent auf den zweiten Pfosten, wo Marco Friedl völlig freistehend zum 2:2 ausglich.

Kein ungewöhnliches Bild, die Schwarz-Gelben sind, wie auch in der letzten Spielzeit extrem anfällig bei Standards und Flanken. Favre reagierte und brachte mit Julian Brandt und Paco Alcacer neue Offensivpower, doch trotz einiger Gelegenheiten reichte es nicht zum Siegtreffer reichte. Einen Schuss von Hakimi ließ Pavlenka abklatschen, doch den Nachschuss von Hazard konnte Friedl zur Ecke abfälschen.

Und auch ein schönes Zusammenspiel zwischen den Jokern Brandt und Alcacer zischte über die Querlatte. "Wir haben schon ein bisschen Rückstand. Wir sind in der Schuld, die Spiele zu gewinnen", äußert sich auch Kapitän Reus nach dem Spiel erneut kritisch.

 

Der Auftritt im ersten Gruppenspiel der Königsklasse macht allerdings Mut. Gegen den FC Barcelona spielte man zwar ebenfalls nur Remis, zeigte aber eine sehr starke Leistung und drückte die Katalanen in der zweiten Halbzeit in die eigene Hälfte. Der Meister der spanischen Liga konnte sich an diesem Tag beim überragenden Marc-Andre Ter Stegen bedanken, überhaupt einen Punkt aus Dortmund mitgenommen zu haben.

Und auch der Gegner aus Prag sollte den BVB nicht bange werden lassen. Zwar holte man am ersten Spieltag überraschend einen Punkt gegen Inter Mailand und ist in der tschechischen Liga mit erst zwei Gegentoren aus 11 Partien Tabellenführer, doch von der individuellen Klasse sind die Tschechen den Borussen natürlich klar überlegen. Auch ein Blick in die Statistik deutet klar auf den BVB. Die Schwarz-Gelben blieben zwar in fünf der letzten sechs CL-Partien torlos (sooft wie in den vorherigen 38 Partien in der Königsklasse zuvor), doch auswärts hat man in 18 der letzten 20 Partien immer getroffen.

Slavia wartet in der Champions League seit sechs Spielen auf einen Sieg, ob das ausgerechnet heute klappt, ist mehr als fraglich. Dortmund ist bisher in zwei Vergleichen mit tschechischen Mannschaften zweimal als Sieger vom Platz gegangen. Alle deutschen Teams haben in der Königsklasse von acht Aufeinandertreffen mit tschechischen Vertretern nur eine Partie verloren.

Verzichten müssen die Dortmunder allerdings auf Paco Alcacer. Der Spanier kuriert eine Achillessehnen-Reizung aus und ist nicht mit nach Prag gereist. Hoffnung auf einen Einsatz können die BVB-Fans bei Mats Hummels haben. Nach seiner Verletzung ist der Innenverteidiger zurück im Kader. Wie wichtig der ehemalige deutsche Nationalspieler für die Schwarz-Gelbe Verteidigung ist, stellte er zuletzt gegen Barcelona unter Beweis, als er 100% seiner Zweikämpfe gewann und mit 87% Passquote für deutlich mehr Sicherheit im Defensivverbund sorgte.

Prognose

Borussia Dortmund geht trotz der letzten Ergebnisse als klarer Favorit in die Partie. Slavia Prag entführte zwar am ersten Spieltag einen Punkt aus dem San Siro, doch dies sollte nicht mehr als ein Ausnahmefall gewesen sein. Wir empfehlen eine leichte Handicap-Wette auf den BVB (1:0). Die Champions-League-Quote dafür beträgt 2,23

RB Leipzig – Olympique Lyon

Bis zum letzten Samstag herrschte bei RB Leipzig Grund zur Freude. In der Bundesliga nach fünf Spieltagen ungeschlagener Tabellenführer und auch in der Königsklasse den Auftakt mit 2:1 bei Benfica Lissabon gewonnen. Noch nach der 3:1 Niederlage gegen den FC Schalke 04 ist bei den Sachsen etwas Ernüchterung eingezogen. Nur wenige Stunden nachdem Trainer Julian Nagelsmann in einem Interview über einen möglichen Champions League-Sieg der Leipziger für Aufsehen gesorgt hatte, zeigte seine Mannschaft keine gute Leistung gegen die Königsblauen. "Wir sind zwar gut ins Spiel gekommen, hatten heute aber die Momente nicht so auf unserer Seite wie in den letzten Wochen", versuchte Nagelsmann die Niederlage einzuordnen.

 

Tatsächlich hätten die Leipziger in der Anfangsphase in Führung gehen können, doch Marcel Sabitzer scheiterte am Querbalken (15.) und wenige Sekunden später am stark parierenden Alexander Nübel im Schalker Tor. Nach diesem Weckruf stand die Schalker Defensive deutlich sicherer und wusste die eigenen Gelegenheiten zu nutzen. Erst traf Salif Sane nach einer Ecke per Kopf (29.) und kurz vor dem Seitenwechsel erhöhte Amine Harit per Foulelfmeter auf 2:0. Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte nach minutenlanger VAR-Unterbrechung auf Elfmeter entschieden. Für RB-Verteidiger Marcel Halstenberg ein "fragwürdiger Elfmeter".

Nach der Pause erhöhten die Sachsen das Risiko und kamen auch immer wieder zu eigenen Chancen, doch dadurch ergaben sich natürlich Räume zum Kontern. Einen dieser Konter nutzte Rabbi Matondo in der 59. Minute mit seinem ersten Bundesligatreffer zum vorentscheidenden 3:0. Ein Fernschuss von Emil Forsberg rutsche Nübel über die Fäuste und ins Tor (84.), doch mehr als Ergebnismakulatur sollte der Anschlusstreffer nicht sein.

Dass es die Leipziger besser können, wollen sie heute im zweiten Champions League-Gruppenspiel gegen Olympique Lyon zeigen. Und dazu kommt Lyon gerade Recht. Die Franzosen sind seit sieben Partien sieglos, trotzdem nimmt Nagelsmann die Partie nicht auf die leichte Schulter und warnt seine Mannschaft: "Es ist immer schwierig, wenn eine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand steht. Lyon hat eine tolle Mannschaft mit großem Potenzial. Es wird an uns liegen, ihre Schwächen sichtbar zu machen."

Um zu beweisen, dass die Niederlage am Wochenende nur ein Ausrutscher war, steht ihm der ganze Kader zur Verfügung. Lediglich Neuzugang Patrick Schick ist fraglich. Man müsse schauen, wie er das Training verkraftet, so der RB-Coach über den Angreifer, der erst seit kurzem wieder voll im Mannschaftstraining steht.

Im Europapokal weist RB eine nennenswerte Heimstatistik auf. Von 12 Heimspielen, wurde nur drei verloren, von den letzten acht Partien vor heimischen Publikum gewann man Sechs. In den vorherigen vier Begegnungen mit französischen Teams verloren die Sachsen ebenfalls nur eines. Lyon gewann von den letzten acht Partien gegen deutsche Teams nur eines, die letzte Auswärtsniederlage in der Königsklasse liegt allerdings schon über drei Jahre zurück. Wettbewerbsübergreifend wartet der ehemalige Serien-Meister aus Frankreich nun schon seit sieben Spielen auf ein Erfolgserlebnis.

Prognose

RB Leipzig geht vor allem auf Grund der Formkrise bei Lyon als Favorit in diese Begegnung. Trotz der Niederlage gegen Schalke zeigt man unter Neutrainer Nagelsmann in dieser ansprechende Leistungen und steht zu Recht auf Tabellenplatz Zwei. Ein Tipp Leipzig ist definitiv ratsam, die Quote beträgt 1,60. Wer ein bisschen Risiko eingehen möchte, dem empfehlen wir ein Tipp auf Remis oder Sieg Lyon. Die Quoten dafür stehen bei 4,70 und 5,30. So deutlich wie die Quoten das Spiel sehen, dürfte es nicht werden.

Geheimtipp: Timo Werner erzielt das erste Tor. In drei der vier Partien, in denen der Nationalspieler in dieser Spielzeit traf, erzielte er das 1:0. Die Quote dafür beträgt 4,50

 

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photo*

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