An diesem Donnerstag (Anpfiff: 21:00 Uhr) kommt es in der Budapester Puskás Aréna zum Gipfeltreffen des europäischen Vereinsfußballs. Der FC Bayern München trifft als amtierender Champions-League-Sieger auf den Gewinner der diesjährigen Europa League, den FC Sevilla.

 

Als Champion der Königsklasse geht man dabei natürlich automatisch als Favorit in die Partie, erst recht als Triple-Sieger. Doch entschieden ist das Duell noch lange nicht. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns die beiden Kontrahenten etwas näher anzusehen.

Was für den FC Bayern spricht

Der Ligaprimus aus München gilt seit Jahren als beste Fußballmannschaft in Deutschland, und für viele als derzeit beste der Welt, und das nicht umsonst. Dies hat vor allem zwei Gründe.

Die Form

Wer soll diese Bayern nur schlagen? Diese Frage stellt man sich seit über neun Monaten. So lange ist es nämlich her, dass die Münchener eine Pflichtspielniederlage hinnehmen mussten. Am 7. Dezember vergangenen Jahres unterlag man in der Bundesliga Borussia Mönchengladbach mit 1:2.

Seitdem ist man in der Liga, im Pokal und in der Königsklasse seit 31 Partien ungeschlagen, darunter der historische 8:2-Erfolg gegen den FC Barcelona in der Champions League. Nicht einmal einen Monat nach dem gewonnenen Finale gegen Paris Saint-Germain stand bereits das Auftaktspiel der neuen Bundesligasaison gegen den FC Schalke 04 auf dem Programm.

Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick machte indes so weiter, wie sie die letzte Saison beendet hatten. Die Münchener wirkten in der heimischen Allianz Arena so frisch und aufgeweckt, als könnte man vermuten, das Finale gegen PSG steht noch bevor. Mit 8:0 fegten sie die Knappen vom Feld, David Wagners Schalker hatten gegen das bayrische Starensemble keine Chance.

Die individuelle Klasse

Beim Spiel gegen Schalke wurde einmal mehr deutlich, wie stark der Kader der Bayern besetzt ist. War man doch früher stolz darauf, dass man durch eine geschlossene Teamleistung keinen Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo im Team brauche, um gegen die großen Mannschaften zu bestehen. So scheint man diese Saison auf nahezu jeder Position einen Spieler von internationalem Format zu haben.

Die „alte Garde“ um Manuel Neuer und Thomas Müller spielt unter Flick so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Youngster Alphonso Davies gilt mit 20 Jahren jetzt schon als einer der besten Außenverteidiger der Welt. Und Joshua Kimmich und Leon Goretzka harmonieren auf der Doppelsechs so gut miteinander, dass der Abgang von Superstar Thiago zum FC Liverpool dem Rekordmeister kaum Sorgen bereitet.

Das Prunkstück ist und bleibt jedoch die Offensive der Münchener. Neuzugang Leroy Sané ersetzte den Siegtorschützen im Champions-League-Finale, Kingsley Coman, beim Bundesligaauftakt und steuerte direkt einen Treffer und zwei Vorlagen bei. Bei seinem kongenialen Partner auf dem anderen Flügel lief es sogar noch besser: Mit einem Dreierpack läutete Serge Gnabry die neue Saison ein.

Und dann gibt es natürlich noch Robert Lewandowski. Der Torschützenkönig der Vorsaison ist Dreh- und Angelpunkt im Münchener Angriffsspiel. Sein erstes Saisontor sowie zwei Vorlagen hat der Pole bereits auf dem Konto.

 

Die Pressekonferenz mit Hansi Flick nach dem ersten Bundesligaspiel

Was für den FC Sevilla spricht

Der anstehende UEFA Super Cup wird für die Andalusier eine wahre Mammutaufgabe, so viel steht fest. Doch verfrüht abschreiben sollte man die Mannschaft von Julen Lopetegui auf keinen Fall.

Die Mentalität

Was internationale Titel angeht, steht Sevilla den Bayern in kaum etwas nach. Sechsmal gewannen sie bereits die Europa League – absoluter Rekord. Auch wenn sie als Europa-League-Experten gelten, war der Titelgewinn dann doch meistens überraschend. Bisher ohne großen Namen im Team, wusste man doch stets als Underdog zu überzeugen.

Doch nicht nur wie sie die Rolle des Außenseiters annehmen ist bei den Andalusiern vorbildlich, sondern auch wie sie jedes Spiel kämpfen. In der Europa League lag man sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel mit 0:1 gegen die vermeidlichen Favoriten aus Manchester beziehungsweise Mailand zurück. Gewonnen hat man am Ende trotzdem, auch ohne Weltstar in den eigenen Reihen – bis jetzt!

Die Rückkehr des Mittelfeldregisseurs

In der aktuellen Wechselperiode kam es zu einem Transfercoup, den viele Fans so sehnlichst erwartet haben: Ivan Rakitić kehrt vom FC Barcelona zurück zu dem Club, wo er zum ersten Mal so richtig aufblühte. 2014 gewann der Kroate dort die Europa League ehe er sich den Katalanen um Lionel Messi und Co. anschloss. 

Ivan Rakitics Rückkehr zum FC Sevilla

Nun kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er den abgewanderten Éver Banega ersetzen soll. Rakitić gehört auch mit 32 Jahren noch zu einem der besten Mittelfeldstrategen der spanischen Liga. Unter anderem vier Meistertitel und der Triumph in der Champions League 2015 stehen ihm bislang zu Buche. Die Hoffnungen der Fans sind dementsprechend hoch.

Prognose

Der FC Bayern München geht als absoluter Favorit in den diesjährigen UEFA Super Cup. Der starbesetzte Kader Flicks scheint seit Monaten sowohl national als auch international für alle anderen Mannschaften mindestens eine Nummer zu groß zu sein.

Der FC Sevilla hingegen muss auf ein kleines Wunder hoffen, um gegen den deutschen Rekordmeister bestehen zu können. Das wäre jedoch nicht die erste Überraschung, die den Andalusiern auf der europäischen Bühne gelingen würde. Vor allem Rakitić ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann.

 

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* Die Rechte am Bild liegen bei Matthias Schrader / AP Photos *

 

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