Auf ihnen beruht oft die Hoffnung eines Vereins oder sogar einer ganzen Nation. Sie sind die Treffsichersten. Sie sind diejenigen, die jede Abwehr vor neue Aufgaben stellen und so manchen Torhüter ganz alt aussehen lassen.

Manche von ihnen „zerbomben“ das Gehäuse förmlich, als wäre es ein Kinderspiel. Die Rede ist von den Stürmern. Die Superstars dieser Position, wie Cristiano Ronaldo, Robert Lewandowski oder Luis Suarez, sind die Idole vieler Fußball-Fans, weil sie die Massen von Spiel zu Spiel aufs Neue verzücken und ihren Verein in die Erfolgsspur bringen.

Aber auch die Deutschen hatten über Jahrzehnte hinweg Mittelstürmer, die einigen Gegnern das Fürchten lehrten. Wir haben euch die besten deutschen Stürmer aller Zeiten aufgelistet.

Uwe Seeler

„Uns Uwe“ ist der wohl wichtigste Spieler in der Geschichte des HSV. Der Knipser war seinem Verein knapp 20 Jahre lang treu und wurde in dieser Zeit mehrmals Torschützenkönig – unter anderem auch in der allerersten Bundesligasaison 1963/1964. Er ist bis heute die Identifikationsfigur und  der Fanliebling seines Klubs.

Das ist keine große Überraschung, denn Seelers Torriecher war sensationell. Hinzu kommt seine aufopferungsvolle Abwehrarbeit, die  gerade für einen Mittelstürmer alles andere, als selbstverständlich war. Insgesamt schoss er für die Hanseaten 404 Tore in 476 Spiele und hatte damit eine atemberaubende Trefferquote vorzuweisen.

Unvergessen bleibt dabei Seelers Jahrhunderttor gegen Westfalia Herne 1960. Seeler überwand den Torhüter, indem er das Leder per Sitzfallzieher ins Tor bugsierte. Bevor er  1960 deutscher Meister und 1963 Pokalsieger mit den Rothosen wurde, holte „Uns Uwe“ neun Mal in Folge die Meisterschaft in der Oberliga Nord mit dem HSV.

Obwohl Seelers Erfolge mit der Nationalmannschaft ausblieben, wurde er dennoch zum Ehrenspielführer der DFB-Elf ernannt. Zu Ehren seiner Verdienste für den Hamburger SV wurde vor dem Volksparkstadion eine riesige Bronzestatue seines rechten Fußes ausgestellt.

Nach seiner Spielerkarriere war Uwe sogar Präsident des HSV. Mittlerweile hat er sich zu Ruhe gesetzt und ist immerzu ein gern gesehener Stadiongast.

Miroslav Klose

„Miro“ Klose ist vor allem für seine Dienste beim SV Werder Bremen, dem FC Bayern und Lazio Rom bekannt. Lange Zeit war er auch der unangefochtene Stoßstürmer in der Nationalelf. Eine gute Entscheidung der Bundestrainer, denn mit 16 WM-Treffer ist Klose bis heute WM-Rekordtorschütze.

Seine Tore trugen maßgeblich zu den Erfolgen der deutschen Nationalmannschaft bei, die mit dem WM-Titel 2014 ihren Höhepunkt mit „Miro“ erlebte. Sein Rücktritt hinterließ bei der DFB-Auswahl eine große Lücke, die bis heute nicht wirklich geschlossen ist. Denn Klose war noch ein echter Neuner.

Wie für einen Stürmer typisch, zeichnete er sich als Kopfballspezialist aus, war zugleich aber auch eine Tormaschine, sowie mannschaftsdienlich. Doch nicht nur „Miros“ Tore, sondern auch seine daruffolgenden Torjubel waren teilweise spektakulär.

Kloses Markenzeichen war nämlich sein legendärer Jubel per Salto. Während seiner Laufbahn verbuchte Klose zwei deutsche Meisterschaften, sowie Pokalsiege – jeweils mit den Bayern. Aber auch mit Lazio durfte er 2013 den italienischen Pokal bejubeln.

Des Weiteren wurde er, unter anderem aufgrund der meisten Tore bei der WM, als auch in der Bundesliga, 2006 zum  deutschen Fußballer des Jahres gewählt. Momentan assistiert der ehemalige Angreifer Bayerns Chefcoach Hansi Flick an der Seitenlinie.

Klaus Fischer

Klaus Fischer ist nach Gerd Müller der zweitbeste Torschütze der Bundesliga. Er wird als Schalker Legende angesehen und lief ebenso für den TSV 1860 München,  den 1.FC Köln und den VfL Bochum auf. Insgesamt kam Fischer auf 268 Tore in 535 Bundesligaspielen.

Sein brillianter Torriecher verhalf ihm 1976 dazu, die Torjägerkanone verliehen zu bekommen. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine spektakulären Fallrückziehertore, wovon zwei sogar zum Tor des Jahres gewählt wurden.

Zu seinen größten Erfolgen jedoch zählen zwei DFB-Pokalsiege – 1972 mit Königsblau und 1984 mit den Domstädtern. Bei der Nationalmannschaft traf er in 45 Partien 32 Mal.  Allerding musste er sich mit der DFB-Elf 1982 lediglich mit dem Vize-Weltmeistertitel zufrieden geben.

Mittlerweile ist der Bayer in den Ruhestand gegangen, nachdem er in den 1980er und 1990er Jahren seinen Vereinen Schalke und Bochum als Co-Trainer treu blieb.

Jupp Heynckes

„Jupp“ ist nicht nur eine echte Trainerlegende, sondern war früher auch ein überragender Goalgetter für die Gladbacher. Für seine Borussia erzielte er in 308 Spielen 218 Tore. Er war variantenreich, schnell und vor allem torgefährlich, was ihn zu einer Waffe im Angriff der Fohlen machte.

Untermauert wird das von seinen zwei Torjägerkanonen, die er 1974 und 1975 einsammelte. Zudem war er maßgeblich an den vier Meistertiteln der Gladbacher in den 70er Jahren beteiligt. Hinzu kommen der Pokalsieg 1973 und der Gewinn des UEFA-Pokals 1975.

Außerdem darf sich Heynckes als Welt- und Europameister betiteln. Nach seiner aktiven Zeit blieb er der Borussia noch acht weitere Jahre als Cheftrainer erhalten. Das erfolgreichste Jahr seiner Trainerkarriere war jedoch 2013, als er mit dem FC Bayern München das Triple gewann. 

Der 75-Jährige begab sich 2018 völlig verdient in den Ruhestand, nachdem er zuvor als Spieler, als auch als Trainer nahezu alles gewann, was man gewinnen konnte.

Karl-Heinz Rummenigge

Der ehemalige Angreifer galt in den 1980er Jahren als bester Spieler der Welt.  Dynamik, Schnelligkeit und Entschlossenheit waren die entscheidenden Attribute, die „Kalle“ zu einem torgefährlichen Weltstar machten.

Mit 162 Toren in 310 Bundesligaspielen ist er der drittbeste Torschütze des Rekordmeisters aller Zeiten. Ein Stürmer, der sich zudem zwei Mal den Ballon d’Or (1980, 1981) sicherte, hat natürlich auch unzählige Trophäen vorzuweisen. Mit den Bayern wurde er je zwei Mal Meister, Europapokalsieger der Landesmeister und Pokalsieger.

Die Nationalmannschaft führte er 1980 zum EM-Titel. Außerdem holte er drei Torjägerkanonen in der Bundesliga. „Kalles“ einzigartige Leistungen werden unter anderem von der FIFA gewürdigt, denn er ist in die Liste der besten 100 noch lebenden Fußballer aufgenommen worden.

Seit 2002 ist Rummenigge nun Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG und kommt dadurch immer wieder in die Schlagzeilen. Vielen bleibt dabei eine denkwürdige Pressekonferenz in Erinnerung, in der sogar der Artikel eins des Grundgesetzes zitiert wurde. Allerdings spricht seine Arbeit durch die jüngsten Erfolge des FC Bayern für sich.

Gerd Müller

„Der Bomber der Nation“ ist der wohl beste deutsche Stürmer, den es je gab. Bei seinem späteren Klub FC Bayern München erregte er aufsehen, weil er für seinen Heimatverein Nördlingen in 31 Spielen 51 Mal traf. Beim Rekordmeister schlug er dann völlig ein. 398 Tore in 453 Spielen machen „Gerd“ bis heute zum Rekordtorschützen des aktuellen Triple-Siegers und der Bundesliga.

Dabei entsprach er gar nicht dem typischen Stürmerideal. Jedoch war Müllers Unberechenbarkeit weder durch Mann-, noch durch Raumdeckung zu verteidigen. Er war bekannt dafür schnell den Abschluss zu suchen und aus allen möglichen lagen abzuziehen. Ebenso ist seine Torgefährlichkeit auf seine blitzschnellen Drehung zurückzuführen.

Symptomatisch dafür steht sein Siegtor im WM-Finale 1974 in München beim 2:1 gegen die Niederlande. Es war zudem das wichtigste Tor in Müllers Karriere, denn damit sicherte er Deutschland im eigenen Land den WM-Titel. Bereits zwei Jahre zuvor holte „Gerd“ mit der Nationalmannschaft den EM-Titel.

Genauso erfolgreich lief es aber auch auf Vereinsebene. „Der Bomber der Nation“ ballerte die Münchner zu je vier deutschen Meisterschaften und Pokalsiegen. Hinzu kommt der dreimalige Gewinn des Europapokals der Landesmeister und ein Erfolg im Europapokal der Pokalsieger.

Sein Spitzname verrät schon Einiges über seinen Torinstinkt, doch „Gerd“ hat es sogar vollbracht 18 Mal bei unterschiedlichen Wettbewerben zum Torschützenkönig zu werden. Seine 40 Treffer aus der Bundesligasaison 1971/1972 sind unantastbar. Völlig zurecht erhielt er 1970 den Ballon d’Or.

Außerdem ist er Mitglied der FIFA 100. Aus gesundheitlichen Gründen musste der einstige „Bomber der Nation“ seinen Job als Assistenztrainer der Bayern Amateure, den er erst weit nach seinem Karriereende angenommen hatte, aufgeben. In Erinnerung bleibt er dennoch als bester und erfolgreichster deutscher Stürmer aller Zeiten.

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* Die Rechte am Bild liegen bei Klaus Schlagmann/ AP Photos *

Erstveröffentlichung: 17.11.2020

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