Auf der ganzen Welt lassen sich Sporthelden finden. Während einige von ihnen in ihrer Karriere den Platz unter den Besten nie verlassen haben, mussten sich andere ihren Weg zurück an die Spitze erkämpfen. Wir haben uns drei der individuell spektakulärsten Comebacks der Sportler unserer Generation genauer angesehen.

Fußball: Joe Thompson

Das vermutlich meist unterschätzte fußballerische Comeback ist das von Joe Thompson von Rochdale A.F.C. Der ehemalige Nachwuchsspieler von Manchester United wurde nicht nur einmal, sondern gleich zweimal mit Krebs diagnostiziert. Nachdem er zum zweiten Mal den Krebs besiegte, schaffte es der 29-Jährige im Dezember 2017, jenes Tor zu erzielen, das seinem Team den Klassenerhalt in der League One, der dritten englischen Liga, für 2018 sicherte.

 

Diese Leistung ist nochmals beeindruckender, wenn man betrachtet, dass dieses Spiel zum Klassenerhalt gerade einmal 336 Tage nach dem Beginn von Thompsons Stammzelltransplantation stattfand.

Er wurde nicht nur als Lokalheld gefeiert, sondern konnte sich auch den lebenslangen Traum erfüllen, in Wembley zu Spielen. Rochdale erzielte im FA Cup ein Unentschieden gegen Tottenham Hotspur und Thompson wurde in der zweiten Hälfte als Einwechselspieler auf das Feld geholt – ein bewegender Moment für ihn und seine Familie.

Der Mittelfeldspieler, der für Rochdale über 200 Male spielen durfte, zog sich im Februar 2019 aus dem Sport zurück. Mit seinem Abgang bekannte er sich dazu, alles für das Spiel gegeben zu haben.

Den Medien gegenüber äußerte er sich zu seinem Ruhestand: „Ich glaube, meine Story hat die Kraft, Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen dabei zu helfen, Hindernisse zu überkommen und ihr Potential zu realisieren“.

Thompson erreichte zwar nicht die Premier League und wurde auch nicht weltweit bekannt. Dennoch ist seine Story wichtig und hat viele Menschen berührt - nicht nur in Rochdale, sondern in der gesamten Fußballwelt.

In der neuen Saison geht die Spannung in der League One erneut los, auf die im Rahmen der Fussball Wetten sogar gewettet werden kann, um die Spannung hochzuhalten – diesmal allerdings ohne Thompson.

Boxen: Tyson Fury

Ein weiterer Held des Sports ist Tyson Fury, der ein beeindruckendes Comeback vollbrachte, nachdem er mit verschiedenen psychischen Problemen zu kämpfen hatte.

2015 siegte Fury gegen Wladimir Klitschko und wurde damit Schwergewichtsweltmeister. Auf seinem Höhepunkt der Karriere fiel der Gypsy King allerdings in einen dunklen Abgrund. Nach dem Kampf befand er sich an einem seelischen Tiefpunkt. Er fiel in eine tiefe Depression und behauptete sogar, er würde nie wieder kämpfen.

Nachdem er den Rückkampf absagte und zwei Drogentests nicht bestand, gab Fury im Oktober 2016 seinen Gürtel ab und seine Boxlizenz wurde suspendiert.

Als das Leben des 2,05 Meter großen Menschen aus dem Ruder zu laufen begann, griff er zu Essen, Alkohol und Drogen. Seine Freunde offenbarte den Medien, dass es für den ehemaligen Schwergewichtschampion nicht „ungewöhnlich“ war, an einem Abend 18 Pints in sich zu schütten.

Fury gab zu, mit dem Gedanken an Suizid gespielt und diesen fast versucht zu haben. Er gab zu, dass er an seinem Tiefpunkt mit seinen Ferrari beinahe eine Brücke hinuntergerast wäre.

„Man erreicht einen Punkt, an dem alles aus dem Ruder läuft, und man erkennt dies erst, wenn es zu spät ist. Man glaubt, man könne jederzeit einfach wieder aufhören, tatsächlich ist das allerdings nicht möglich.“

Nach einem Trip nach Spanien, wo er Billy Joe Saunders besuchte, erzählte Tyson, er wäre nach Hause zurückgekehrt und habe sich seinem Glauben gewidmet, um Hilfe zu erhalten. Ungesund und mit über 180 Kilos auf der Waage hatte Fury schlussendlich genug vom Leben, das er sich ausgesucht hatte. Er meldete sich aus den sozialen Medien ab und konzentrierte sich auf sich selbst. So begann er, abendliche Spaziergänge zu unternehmen und eine Autobiographie zu verfassen.

Fury begann wieder am Anfang. Er trainierte, stellte seine Ernährung um und verwandelte sich auf ein Neues in den einstigen Schwergewichtschampion. In nur knapp über zwölf Monaten trat Tyson Fury erneut in den Ring, gegen den ungeschlagenen Deontay Wilder. Es ist ein Wunder, dass es Fury in solch einer kurzen Zeit schaffte, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Obwohl er alle zwölf Runden überstand, konnte Fury seinen Gürtel leider nicht zurückgewinnen. Er wurde nicht nur einmal, sondern zweimal zu Boden gezwungen, schaffte es jedoch beide Male wieder auf die Füße – zur großen Überraschung von Wilder und den Zuschauern. Mit 40 Siegen, davon 29 K.O.s in 40 Profikämpfen war Wilder klarer Favorit bei den Sportwetten der Anbieter. Dass Fury so lange überstehen würde, war unvorhergesehen.

Trotz der Niederlage gab es ein Happy End. Tyson Fury hatte es geschafft, sich vom Rande des Abgrunds wieder in den Ring zu kämpfen und sein Leben in den Griff zu bekommen. Die Diskussion, ob Fury der beste Schwergewichtsboxer der Welt ist, läuft bis heute heiß. Natürlich ist er dem aktuellen Schwergewichtschampion Anthony Joshua noch nicht im Ring begegnet. Dieser tritt im Juni gegen Any Ruiz Jr. in New York in den Ring.

Nach dem Kampf gegen Wilder hatte Fury eine Nachricht an seine Fans: „Wenn ich es nach allem, das ich durchgemacht habe, zurückschaffe, dann könnt ihr das auch!“

Sein Comeback wird als eines der besten - nicht nur im Boxen, sondern im Sport generell - in die Geschichte eingehen.

Golf: Tiger Woods

Ein weiteres Comeback aus jüngster Zeit, über das viel gesprochen wurde, involviert einen gewissen Tiger Woods. Seine Geschichte ähnelt jener von Fury und sollte definitiv nicht übersehen werden.

Als Woods dieses Jahr bei den Masters antrat, gab es mehr als den einen oder anderen Zweifler: Er ging als Außenseiter in das Turnier, obwohl er 2018 eine solide Leistung erbracht hatte. Es waren nämlich bereits elf Jahre vergangen, seit er das letzte Mal ein Major-Turnier gewonnen hatte. In der Zwischenzeit hatte Woods mit Schwierigkeiten in seinem Leben zu kämpfen.

Vor seinem Masters-Erfolg gab es eine Zeit, zu der viele mit Tiger Woods' Rücktritt rechneten. Dass er die grüne Jacke ein fünftes Mal anziehen würde, hätten nur wenige geglaubt. Vier Rückenoperationen waren der Auslöser für Woods' Depression. Er konnte kaum noch einen Ball vom Gras aufheben, geschweige denn 18 Löcher spielen.

Woods hatte abseits des Platzes keine reine Weste und wurde nach diversen Affären während seiner Ehe wegen Sexsucht behandelt. Sein Leben war auf Abwege gekommen: Das spiegelte auch sein zweimaliger Kontrollverlust hinter dem Steuer wider. Eine Weile lang schien es für den Sportler wahrscheinlicher, ein Leben in einer Zelle als einige Karrierejahre auf dem Golfplatz zu verbringen.

Genau deswegen ist sein Comeback nochmals beeindruckender.

Woods zeigte in Augusta sein Können und schlug die besten Spieler der Welt – und das letzten Endes sogar mit einer gewissen Leichtigkeit. Nachdem Tiger einen Vorsprung von zwei Schlägen bei den Back Nine erzielte, konnte keiner mehr aufholen. Er wirkte wie besessen: allerdings diesmal verzweifelt darauf, zu gewinnen und es allen Zweiflern zu beweisen, dass sie falsch lagen.

Für viele heutige Golfer war Tiger Woods lange ein Vorbild gewesen. Ihm dabei zuzusehen, wie er am 18. Loch einlochte, ließ in ganz Augusta kein Auge trocken.

2018 sagte Tiger: „Zurückzukehren und Golf zu spielen war nie ein Gedanke. Vielmehr war es, wie werde ich diesen Schmerz los? Wie kann ich wieder ein erfülltes Leben leben? Es fühlte sich so an, als wäre ich nicht mehr Teil meines eigenen Lebens.“

Von diesen Gefühlen ausgehend schaffte er es, in Augusta wie ein Held über den Platz zu marschieren. Es handelte sich um deutlich mehr als nur den Gewinn eines Golfturniers. Der beste Golfer der Welt hatte den Tiefpunkt erreicht und konnte ein Comeback erzielen, das der Welt zeigte, warum Golffans ihn noch immer lieben.

Tiger Woods ist in Online Wetten mit einer Quote von 10,00 aktueller Favorit auf den Gewinn des 2020 US Masters. Die Buchmacher wollen wohl mit dem Mann in Bestform kein Risiko eingehen.

Alle drei Sportlegenden kommen von gänzlich unterschiedlichen Hintergründen. Doch etwas verbindet sie alle drei: Sie hatten die psychische Stärke, zurückzukommen und in ihrer jeweiligen Sportart wieder auf Top-Niveau Leistung zu erbringen.

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.