Die Tour de France ist bereits in vollem Gange, und neben spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen gehören auch wieder Unfälle und Stürze zum Tagesprogramm. Das jüngste Opfer ist der Franzose Anthony Perez, der auf dem besten Weg war, das Bergtrikot zu bekommen. Doch bei einem Sturz auf der dritten Etappe brach er sich das Schlüsselbein, das Rennen ist damit für ihn frühzeitig beendet.

 

Nicht das erste Mal, dass ein Fahrer auf so unschöne Weise zum Aufgeben gezwungen war. Doch manche kamen auch mit dem Schrecken davon. Das sind die legendärsten Stürze in der Geschichte der Tour de France.

Ein folgenschweres Selfie

Ein Erinnerungsfoto der besonderen Art machte ein Zuschauer bei der Tour 1999 von Guiseppe Guerini, wobei der Italiener darauf wohl lieber verzichtet hätte. Kurz vor dem Ziel in L’Alpe d’Huez übersprang ein Fan die Absperrung um ein Selfie mit dem heranfahrenden Guerini zu machen. Dieser konnte nicht mehr ausweichen und prallte daraufhin gegen seinen Fan. Immerhin erreichte er trotzdem noch als Erster das Ziel.

Ullrich gegen Armstrong

Glück im Unglück hatte auch der Kapitän des Team Telekom, Jan Ullrich. Bei der Tour 2001 kommt der Deutsche auf der Abfahrt vom Peyresourde von der Strecke ab und stürzt einen Abhang hinunter. Ullrich blieb unverletzt und konnte sich und sein Rad aus eigener Kraft auf die Straße zurückbringen. Sein Rivale Lance Armstrong bekam die Szene mit und wartete auf Ullrich – eine ganz große Geste.

Belokis schlimmste Niederlage

Die Tour 2003 wurde für den damals 29-jährigen Spanier Joseba Beloki zur absoluten Tragödie. Im von der Hitze ausgeweichten Asphalt blieb dessen Hinterrad stecken und es kam zum Sturz. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch und eine Verletzung an der Hüfte – Beloki fand danach niemals wieder zu alter Form zurück.

Kurioserweise war es auch dieses Mal Armstrong der den Sturz hautnah miterlebte. Er konnte gerade noch ausweichen, kam jedoch von der Fahrbahn ab. Nach einem Ausflug über den Acker, wobei er einen großen Teil der Strecke einfach übersprang, fuhr er auf der Straße weiter.

Tierisches Hindernis

Auf der 18. Etappe sorgte Sandy Casar unfreiwillig für die kurioseste Szene der Tour 2007. Der Franzose lieferte sich unter dem Jubel der Fans am Straßenrand ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze. Plötzlich rannte ein Hund auf die Strecke, der Franzose konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit dem Vierbeiner und einem weiteren Fahrer. Alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon, Casar gewann am Ende die Etappe sogar noch.

 

Sandy Casars Crash mit einem Hund

Martin am Boden

Die 102. Austragung dieses prestigeträchtigen Radrennens im Jahr 2015 ging als eine der brutalsten in die Geschichte ein. Der deutsche Fahrer Tony Martin kam auf der sechsten Etappe nur 800 Meter vor dem Ziel durch einen Fahrfehler zu Fall und blieb minutenlang auf der Strecke sitzen.

Wie sich später herausstellte, hatte sich der dreimalige Zeitfahrweltmeister dabei das Schlüsselbein gebrochen. Mithilfe seiner Teamkollegen schaffte er es immerhin noch langsam ins Ziel zu rollen. Aufgrund seiner schweren Verletzungen war die Tour nach diesem Rennen jedoch für ihn zu Ende.

Massensturz von 2015

Auf der dritten Etappe drei Tage zuvor ereignete sich ein weitaus schwerwiegenderer Sturz. 55 Kilometer vor dem Ziel in Huy touchierte der Franzose William Bonnet aus dem Team FDJ das Hinterrad seines Vordermanns, flog auf den Asphalt und löste eine folgenschwere Kettenreaktion aus. Dutzende Fahrer waren in den Unfall verwickelt, und das Rennen wurde sogar für zehn Minuten unterbrochen, da die Teamärzte alle Hände voll zu tun hatten.

Auch der zu diesem Zeitpunkt Führende der Gesamtwertung, Fabian Cancellara, war zu Fall gekommen und brach sich – wie sich später herausstellte – dabei zwei Lendenwirbel. Unter Schmerzen quälte er sich ins Ziel, musste aber noch am selben Abend seinen verletzungsbedingten Rücktritt von der Tour bekanntgeben.

Froomes Zielsprint

Einen ganz besonders denkwürdigen Schlussspurt legt Christopher Froom 2016 auf dem Mont Ventoux hin. Auf der 12. Etappe fuhr er von Fans umgeben auf engstem Raum auf ein abbremsendes TV-Motorrad auf. Froome blieb unverletzt, doch sein Gefährt schien von da an unbrauchbar zu sein.

Jedoch kein Problem für den Briten, der zu dieser Zeit das Gelbe Trikot trug. Sein Rad ließ er einfach stehen und beendete die restliche Strecke zu Fuß, seine Führung in der Gesamtwertung verteidigte er zudem damit.

 

Christopher Frooms Lauf zur Ziellinie

Cavendish im Duell mit Sagan

Ein Jahr später kam es zu einem der wohl unsportlichsten Momente in der Geschichte dieses Rennens. Kurz vor dem Ende der vierten Etappe setzten der britische Topsprinter Mark Cavendish und Weltmeister Peter Sagan dicht gedrängt zum Schlussspurt an.

Als beide bereits Höchstgeschwindigkeit erreicht hatten, fuhr der Slowake plötzlich seinen rechten Ellenbogen gegen Cavendish aus. Der Brite stürzte daraufhin mit voller Wucht in die Bande und erlitt einen Bruch des Schulterblattes. Die Tour war damit für ihn beendet.

 

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* Die Rechte am Bild liegen bei Peter Dejong / AP Photos *

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