Das Coronavirus hat bereits die Olympischen Spiele in Tokyo und die Fußball-Europameisterschaft verhindert, doch die Tour de France findet statt. Mit einem strengen Hygienekonzept soll das drittgrößte Sportereignis der Welt über die Runden gebracht werden.

 

Was verändert sich für Fahrer, Teams und Zuschauer? Diese Fragen wollen wir hier beantworten und natürlich auch einen Blick auf die Favoriten der Tour werfen.

 

Wann findet die Tour statt?

 

Aufgrund der COVID-19 Pandemie startet die Tour nicht wie üblich im Juli, sondern rollt etwas verspätet vom 29. August bis zum 20. September durch unser französisches Nachbarland.

 

Das Hygienekonzept

 

Das Konzept stellt die Organisatoren vor eine riesige Herausforderung. Allein 176 Fahrer werden ab Samstag an den Start gehen. Jedes Team umfasst allerdings neben den Fahrern auch noch 25-30 Mitarbeiter, die die Fahrer über die gesamte Tour hinweg begleiten. Eine enorme logistische Aufgabe, die es allein hier zu bewältigen gilt.

 

Es ist vorgesehen, dass jedes teilnehmende Team seine eigene Blase bildet, um es so von der Außenwelt abzuschirmen. Lediglich während den Etappen gehen alle Fahrer Schulter an Schulter an den Start. Die Zahl der Organisatoren, Helfer und Journalisten wurde in diesem Jahr von 5000 auf 3000 reduziert. Jeder musste vorher nachweisen, dass er Corona negativ ist.

 

Neben Deutschland und manch anderen Ländern steigt auch in Frankreich die Zahl der Corona Fälle langsam wieder an. Trotzdem ist eine Geistertour erst mal vom Tisch, bei 3.500 Kilometern Strecke ist diese schlichtweg nicht zu bewältigen. Zuschauer haben also die Möglichkeit, die Tour vor Ort zu verfolgen, sollten aber einen Mund-Nasen-Schutz tragen und natürlich den Mindestabstand wahren. In den Start- und Zielbereichen werden die Zugänge limitiert. An den Bergpässen warten Zufahrtskontrollen auf die Besucher, dort sind PKW und Wohnmobile nämlich nicht gestattet.

 

Die Angst vor falschen Testergebnissen

 

Wird ein Fahrer positiv getestet, soll er natürlich sofort vom Rennen ausgeschlossen werden. Allerdings ist es allgemein bekannt, dass die PCR-Tests eine gewisse Fehlerquote haben, sodass es falsch-positive Ergebnisse geben kann und die Fahrer zu Unrecht ausgeschossen werden. Das deutsche Team Bora-hansgrohe musste diese Erfahrung bereits bei der Bretagne-Classic machen.

 

Bei zwei positiven Tests innerhalb von sieben Tagen ist bislang der Ausschluss eines Teams vorgesehen. Bei 30 Personen ist es also nicht unwahrscheinlich, dass Teams ausgeschlossen werden, ohne dass die Fahrer positiv getestet wurden. Nach Bekanntwerden der falschen Tests ist es bereits zum Krisentreffen beim Veranstalter ASO gekommen.

 

Im schlimmsten Fall droht der Tour de France in ihrer 107. Ausgabe erstmals der Abbruch. Für die Teams und Fahrer hätte das aus finanzieller Sicht gravierende Folgen, da sie von TV-Einnahmen und Preisgeldern abhängig sind.

 

Die Favoriten

 

Bei der diesjährigen Tour deutet vieles auf ein Duell zwischen dem kolumbianischen Titelverteidiger Egan Bernal und dem Sieger der Vuelta a Espana Primoz Roglic hin. Bernal vom Team Ineos stieg im letzten Jahr mit 22 Jahren und 196 Tagen zum jüngsten Toursieger seit 1906 auf. In diesem Jahr hat er den internen Kampf gegen die beiden Ex-Sieger Chris Froome und Geraint Thomas locker für sich entschieden, die beiden wurden gar nicht erst nominiert.

 

Primoz Roglic, der für das Jumbo-Visma Team antritt, hat eine ungewöhnliche Karriere hingelegt. Bis zu einem Sturz 2011 war er noch als Skispringer tätig und gewann sogar WM-Gold im Manschaftsspringen. 2016 feierte er sein Profidebüt im Radsport und feierte gleich im selben Jahr einen Giro-Etappensieg. 2019 schaffte er endgültig seinen Durchbruch und gewann nach Platz drei beim Giro die Vuelta.

 

Aus deutscher Sicht liegt der Fokus auf Emanuel Buchmann, der nach Platz vier im Vorjahr noch heißer an den Start gehen wird. In diesem Jahr ist das Podium sein erklärtes Ziel, welches er 2019 um nur 25 Sekunden verfehlte.

 

Vorschau zur Tour de France 2020

 

Die Tour im TV

 

Radsport Fans haben allen Grund zur Freude: Die 107. Auflage wird live im Free-TV von der ARD übertragen. An den Wochentagen gibt es von 16:05 Uhr bis 17:30 Uhr das Rennen, um das Gelbe Trikot zu bestaunen. Wer schon früher zusehen möchte, der muss bei ARD One einschalten, der Sender überträgt bereits eine halbe Stunde nach Start bis zum Beginn in der ARD. Außerdem wird die gesamte Tour im Live-Stream gezeigt.

 

 

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* Die Rechte am Bild liegen bei Thibault Camus/ AP Photos *

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