LeBron James ist nächste Saison so gut wie weg

Auf den ersten Blick scheint eins sicher zu sein. LeBron James wird nach der kommenden Saison kein Cavalier mehr sein. Wieso? Der neuverpflichtete Thomas hat nur noch ein Jahr Vertrag und wird diese Saison ca. 6 Millionen Dollar verdienen. Danach ist er Unrestricted Free Agent und wird versuchen einen Max.-Contract zu bekommen. Den werden ihm die Cavaliers aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geben. Thomas ist dann nämlich bereits 29 und Luft nach oben ist in seiner Entwicklung nicht mehr viel – aber was hat das alles mit LeBron zu tun? LeBron hat im nächsten Jahr eine sogenannte Player Option in seinem Vertrag, d.h. er kann selbst entscheiden, ob er bei den Cavs bleibt oder nicht. Schaut man auf den Kader der Cavs wird deutlich, dass es nach diesem Jahr sicher nicht mehr zum Contender reichen wird, was dem Ziel von LeBron, noch einen weiteren Ring zu holen, nicht dienlich ist. 

LeBron James bedankt sich bei Kyrie Irving

Der Kader der Cavaliers

 Blickt man auf den momentanen Kader und auf die Zukunftsperspektiven der Mannschaft sieht es für die Zukunft, was den Contender-Status angeht, nicht gut aus. Viele alte Spieler (Jefferson 37 Jahre, Korver 36 Jahre, Calderon 35 Jahre, Frye 34 Jahre usw.) und vor allem wenig junge Spieler. Mit Kay Felder und Cedi Osman sind zwei 22-Jährige im Kader, die sich erst noch in der NBA beweisen müssen. Doch nicht alles am Trade mit den Celtics war schlecht. Klar, man traded einen der besten Spieler im Kader ausgerechnet zum Erzrivalen im Osten, aber es gibt auch einige positive Aspekte.

  • Mit Jae Crowder hat man einen fähigen Defender auf der SF-Position verpflichtet, der noch 3 Jahre Vertrag hat und nicht übermäßig den Salary Cap belastet (7 Millionen Dollar im Schnitt pro Vertragsjahr).
  • Thomas und James werden nur noch ein Jahr da sein, danach wird es den Rebuild geben. Und für diesen wurden guten Grundlagen gelegt. Der First Round Pick der Nets wird wahrscheinlich ein relativ hoher sein, da Brooklyn auch diese Saison im unteren Bereich der Conference zu finden sein wird --> Top-Talente wie Michael Porter, Marvin Bagley, Luka Doncic oder DeAndre Ayton sind im Bereich des Möglichen.
  • Weiterer Vorteil: Wie bereits erwähnt ist Thomas im Contract-Year - er wird also höchst motiviert in der nächsten Saison zu Werke gehen.
  • Mit Ante Zizic kommt ein junger Center aus Europa (spielte letzte Saison bei Darussafaka Dogus, Türkei, unter dem ehemaligen NBA-Headcoach David Blatt). Letzte Saison legte er in Europas Eliteklasse, der EuroLeague, im Schnitt 9 Punkte und 6.7 Rebounds in knapp 21 Minuten Spielzeit auf – Zizic ist ein Projekt, aber mit seinen 20 Jahren hat der Kroate sehr viel Potenzial.
  • Neben dem Trade kamen mit Derrick Rose (1 Jahr zum Minimum) und Jeff Green (1 Jahr) zwei Spieler, die noch ein Mal beweisen wollen, dass sie zur Elite der NBA gehören – sollte es nicht klappen stellt die kurze Vertragslaufzeit kein Problem dar.

Cleveland hat weiterhin Verträge im Kader, die die Entwicklung der Franchise noch eine Weile behindern werden, aber die ersten Schritte zu einem erfolgreichen Rebuild sind getan.

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Bostons monströse Starting-Five

Boston gab trotz einer erfolgreichen Saison viele wichtige Rotations-Spieler ab. Neben den bereits erwähnten Thomas und Crowder, verließen auch Avery Bradley (Pistons), Jonas Jerebko (Jazz), Kelly Olynyk (Heat) und Amir Johnson (76ers) die Franchise.

Doch mit Gordon Hayward und nun Kyrie Irving, der übrigens drei Jahre jünger ist als Thomas,  konnte man zwei All-Stars verpflichten, die die Mannschaft auf das nächste Level heben können. Hayward unterschrieb für vier Jahre, Irving wird erst 2020 UFA. Irving ist zwar kein guter Defensespieler, aber definitiv ein Upgrade zu Thomas – allerdings gab man mit Bradley und Crowder zwei der besten Verteidiger im Team ab. Die Guard-Rotation mit Terry Rozier, Marcus Smart, Shane Larkin und eben Irving kann sich aber dennoch sehen lassen. Mit Aron Baynes (Center, als Back-Up für Al Horford) und Marcus Morris (PF, als Ersatz für Olynyk) kamen sinnvolle Ergänzungen. Das Duo Jaylen Brown (SF, Sophomore) und Jayson Tatum (SF, Rookie, Nr. 3-Pick im diesjährigen Draft, Quote für Rookie of the Year: 13.00) zeigte bereits in der Summer League zu was sie fähig sind. Offensiv ein Upgrade zu Crowder, müssen die beiden auch defensiv zeigen, dass sie mit der Elite der Liga mithalten können.

Brad Stevens muss ein neues Team formen

Mit Shane Larkin kommt ein Top-PG aus Europa und mit Daniel Theis ein weiterer PF mit viel Potenzial.  Die Rookies Semi Ojeleye und Kadeem Allen können sich im Hintergrund entwickeln. Abdel Nader und Guerschon Yabusele können zeigen warum sie in die NBA und nicht in die G-League gehören. Boston hat jede Menge Spieler, die etwas beweisen wollen bzw. müssen – jetzt liegt es an Coach Brad Stevens aus der neu formierten Truppe eine Einheit zu formen. Es stehen nur noch vier Spieler aus der letzten Saison im Kader des Eastern Conference-Finalisten.

Die Starting-Five ist auf jeden Fall eines Contenders würdig – sollte die Bank den nötigen Impact liefern, muss man wieder mit Boston rechnen. Gerade da Irving aus dem Schatten von LeBron emporsteigen will und zeigen will, dass er bereit ist das Gesicht einer Franchise zu sein, liegt für Boston alles im Bereich des Möglichen. Und sollte die Taktik von Danny Ainge nicht aufgehen, hat er noch genug Draft-Picks in der Hinterhand um zu traden, bis er eine Mannschaft zusammen hat, die den Warriors die Stirn bieten kann.

FAZIT:

Für beide Teams macht der Trade Sinn – für die Cavs um einen vernünftigen Rebuild im nächsten Jahr starten zu können und für Boston um den Contender-Status weiter zu verbessern. Der Weg im Osten führt nur über die Celtics (Quote für Gewinn der Eastern-Conference: 3.50), ob es für die Warriors reichen wird? Das wird sich ab April 2018 zeigen.

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