In dieser Saison wurde der Bundesligaspielplan noch weiter zersplittert und fünf Montagsspiele angesetzt. Aufgrund der UEFA-Klubwettbewerbe blieb die Hinrunde davon verschont, doch jetzt in der Rückrunde ist es soweit. Den Anfang machen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig.

Die Fans ließen schon vor der Saison ihren Unmut über die Montagsspiele aus, wie sie nun reagieren bleibt abzuwarten. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass die Atmosphäre darunter leiden wird. Schon vor Wochen riefen die Frankfurter zu einem Stimmungs-Boykott auf. Damit die Fans von RB die weite Anreise unter der Woche in Kauf nehmen, wird ihnen die Busfahrt durch die Spieler spendiert.

Wer ins Stadion geht, darf sich auf die Top-Begegnung des Spieltages freuen - Champions-League-Aspirant gegen mutigen Herausforderer oder anders ausgedrückt, Zweiter (RBL) gegen Vierter (SGE). Aktuell belegen die Frankfurter sensationell einen Platz, der zur Teilnahme am Europapokal berechtigt. Wir nennen fünf Gründe, warum das Team aus der Mainmetropole den Traum von Europa wahr werden lässt.

 

Trainer Niko Kovač

Der Erfolg der Eintracht hat einen Namen und dieser lautet Niko Kovač! Seitdem der Kroate das Zepter in Frankfurt schwingt, geht es steil bergauf. Erst wendete er in der Relegation den drohenden Abstieg ab und innerhalb von knapp 24 Monaten führte er den Verein auf einen Champions-League-Platz. Doch wie schaffte er es aus einem Beinahe-Absteiger einen Aspiranten für den Europapokal zu formen?

Für den Formanstieg gibt es mehrere Faktoren, aber es sticht heraus, dass der Trainer sehr viel Wert auf Ordnung und taktische Disziplin legt. Dazu gehört natürlich auch die nötige Fitness, um seine Vorgaben 90 Minuten lang umzusetzen. Sein Credo dabei lautet, dass man nur als Team Erfolg haben kann und kein Einzelspieler wichtiger ist als die Mannschaft.

Auch seine taktische Flexibilität gibt den Frankfurtern eine Unberechenbarkeit und die Gegner können sich vorher nicht auf das Spielsystem einstellen, sei es  Fünfer-, Vierer- oder bevorzugt die Dreierkette. Dabei vertraut er sehr seinen Spielern und nimmt sie nicht direkt nach schwächeren Vorstellungen aus der Startformation. Vielmehr versucht er diese zu entwickeln, damit die ganze Mannschaft voran kommt.

Auch die Entwicklung der Spielweise treibt er voran, um die Eintracht in der Spitzengruppe der Bundesliga zu etablieren. Bestes Beispiel hierfür ist Marius Wolf, der in Hannover vom Hof gejagt wurde und unter Kovač richtig aufblüht. In dieser Saison zählt er zu den besten Flügelspielern der Liga.

All dies würde nicht zum Tragen kommen, wenn sich der Trainer nicht voll mit dem Verein identifizieren würde und dies tut Kovač. Erst kürzlich sagte er bei der Jahreshauptversammlung, dass er immer „den Adler auf der Brust tragen“ werde.

Allerdings ist ihm die ganze entstandene Euphorie zu viel, deswegen mahnt er zu Besonnenheit und schätzt die Lage realistisch ein: Von den Mitteln her gehört die Eintracht ins Mittelfeld der Liga. Selbst als schwierig geltende Charaktere wie Kevin-Prince Boateng hat er in den Griff bekommen und sie von seinen Fähigkeiten überzeugt. Nicht umsonst wird der Kroate mittlerweile als Trainer bei den Bayern gehandelt.

 

Transferpolitik der Eintracht

Personalentscheidungen im Fußball können über Sieg und Niederlage entscheiden, dementsprechend auch, ob es eine erfolgreiche oder desaströse Saison wird. Bei der Eintracht scheint man hier ein glückliches Händchen zu haben. Alle wichtigen Entscheidungsträger haben gute Kenntnisse in der Branche und vor allem haben sie selber einmal professionellen Fußball gespielt, sei es Fredi Bobic als Vorstand Sport, Sportdirektor Bruno Hübner oder die beiden Kovač-Bruder im Trainerteam.

Noch vor ein paar Jahren wählte man den Weg der Leihgeschäfte, um an gute Spieler zu kommen. Mit diesem Modell geht man zwar kein allzu großes Risiko ein, doch hat man nie Planungssicherheit und ist gezwungen Jahr für Jahr ein neues Team aufzubauen. Mittlerweile ist man auch in Frankfurt zu dieser Kenntnis gekommen und geht mehr ins finanzielle Risiko. Vor dieser Saison gab man mehr aus als man einnahm, auch wenn die Zahlen im europäischen Vergleich lächerlich gering sind.  

Zur neuen Spielzeit sah man sich allerdings dazu gezwungen, da vier absolute Leistungsträger den Verein verließen, insgesamt hatte man sogar neun Abgänge zu verkraften. Auf der Gegenseite holte man elf Neuzugänge, die alle erst integriert werden mussten, umso erstaunlicher ist das bisherige Abschneiden.

Darunter fanden sich auch ein paar Coups, die man der Eintracht gar nicht zugetraut hätte. Mit Jetro Williams, Sébastian Haller und Kevin-Prince Boateng verpflichtete man unter anderem drei namhaftere Spieler. Das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint sich im Moment voll auszuzahlen.

Mentalität des Teams

Diese zeichnet die Frankfurter Eintracht besonders aus. Nicht nur, dass sie in jedem Spiel einen unbändigen Siegeswillen zeigen, auch treten sie als eingeschworene Einheit auf. Die Stürmer arbeiten als erste Verteidiger viel gegen den Ball, leisten somit einen wichtigen Beitrag in der Defensive und verschaffen der Abwehr viele Verschnaufpausen.

Diese kämpferischen Leistungen führen auch dazu, dass die Mannschaft guten Fußball spielen kann, getreu dem Motto: harte Arbeit zahlt sich aus. Gestärkt durch den Einsatz, Kampf und die Leidenschaft bekommen die Spieler deutlich mehr Selbstvertrauen.

Somit trifft auch das Sprichwort „das Glück ist mit den Tüchtigen“ auf die Frankfurter zu. Schon dreimal konnten sie in der Nachspielzeit entscheidende Tore erzielen, die zu wichtigen Punkten führten. Sowohl gegen Stuttgart, Hannover, als auch gegen Bremen gelang ihnen in den letzten Minuten der Siegtreffer. Dadurch hat die Mannschaft sechs Punkte mehr auf dem Konto, deswegen ist man aktuell Vierter anstatt Elfter.

 

Defensive

Das Fundament und die Priorität liegt ganz klar im Abwehrverhalten, daraus macht auch der Trainer keinen Hehl. Nicht umsonst stellt man aktuell die zweitbeste Verteidigung der gesamten Liga. Über eine sichere Defensive möchte man zu Erfolgen kommen und ohne Gegentor reicht es immerhin zu einem Punktgewinn.

Aus vielen Talenten und wenig bekannten Namen entstand eine starke Abwehr. Die Spieler werfen sich kompromisslos in jedes Duell und finden Gefallen daran. Ihnen ist bewusst, dass kein Gegner gerne gegen sie spielt, gerade wegen ihrem Zweikampfverhalten, dies spiegelt sich auch im letzten Platz der Fairnesstabelle wider.

Sollten die Gegner doch mal zum Torschuss kommen, steht mit Lukáš Hrádecký ein sicherer Rückhalt im Tor. Grundsolide verrichtet der Finne seine Arbeit und leistet sich kaum Fehler. Er besticht nicht durch Showparaden,  sondern versucht seinen Job so gut wie möglich zu verrichten.

 

Auswärtsstärke

Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen holen die Frankfurter in der Fremde mehr Punkte als auf dem eigenen Platz. In der Auswärtstabelle stehen sie auf dem zweiten Platz, natürlich hinter den Bayern. Doch wie kommt es dazu?

Als Gastmannschaft muss die Eintracht nicht das Spiel machen und kann aus ihrer stabilen Defensive heraus zum Kontern ansetzen. Dabei vertrauen sie auf ihre Zweikampfstärke und –härte und versuchen bei Ballgewinn ihre schnellen Spieler in der Offensive einzusetzen.

Auffallend dabei ist, dass sie auswärts nicht hoch gewinnen, sondern meistens mit einem Tor Vorsprung. Am Ende des Tages reicht das vollkommen aus, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen und das gelingt den Frankfurter in dieser Saison sehr häufig. Sollten diese Gründe die Hessen sogar in die Champions League führen, wartet eine Quote von 5.00. Die letzten Wochen beweisen, dass dies nicht unmöglich ist.

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