Nach der Saison 2017 mit dem letztlich souveränen Triumph von Lewis Hamilton, verspricht die Saison 2018 wieder spannend zu werden. Kann der Brite erneut und damit zum fünften Mal die Krone erobern oder sind Ferrari und Red Bull nunmehr in der Lage, diese Saison ausreichend Konkurrenz zu bieten? Eine Vorschau auf die Veränderungen der Formel 1 Saison 2018.

Geringfügige Änderungen mit viel optischem Einfluss

Im vergangenen Jahr erfuhr die Königsklasse des Motorsports abermals einen großen Wandel in den Regularien. Dieser fällt im Jahr 2018 deutlich geringer aus, sieht allerdings vor allem optisch sowohl gute als auch weniger positiv aufgenommene Veränderungen vor.

Die am meisten diskutierte Neuerung stärkt trotz der eher negativen Zuschauerreaktion die Sicherheit und ist für den Sport und die FIA somit unabdingbar. Insbesondere der fatale Unfall von Jules Bianchi löste eine Diskussion über die Sicherheitsstandards aus, die ultimativ zum 2018 aufgenommenen Halo führen. Beim Halo handelt es sich um einen Sicherheitsbügel über dem Cockpit, der sich letztlich gegen Sicherheitsglashauben oder ähnliches durchgesetzt hat. Der Fahrer selbst wird durch die Einführung nicht beeinträchtigt, wie viele Tests zeigen. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass einige eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen. Frontal hält ein Halo 46 KN aus, während von oben sogar 116 KN absorbierbar sind. Neben Unfällen sollen so vor allem herumfliegende Trümmerteile abgewehrt werden.

Eine zweite sehr offensichtliche Veränderung geht eher Richtung Heck des Autos und wurde positiver angenommen. Durch das geschickte Nutzen einer Grauzone in den Regeln fanden sich in der Startaufstellung 2017 auf einmal Haiflossen und T-Flügel an den Autos. Diese Lücke im Regelwerk wurde nun geschlossen, sodass die Boliden wieder etwas gewohnter aussehen und keine großen, unansehnlichen Carbon-Bleche besitzen. Zusätzliche Veränderungen am Auto gab es vor allem an der Aufhängung. Rennställe wie Red Bull und Ferrari, die bei 888sport mit Quoten von jeweils 4,00 und 4,50 abermals nur um den zweiten Platz der Konstrukteurs-WM kämpfen (Quoten Stand 13. Februar), nutzten im vergangenen Jahr eine zusätzliche Verbindung zwischen Aufhängung und dem darüberliegenden Profil, um die Fahrthöhe des Autos im Laufe einer Runde zu verändern. Dies besaß laut FIA scheinbar einen zu großen positiven Einfluss auf die Aerodynamik.

Nur noch drei Power Units pro Saison

Ein Team hätte bei dieser Veränderung in der vergangenen Saison besonders stark sein müssen, doch glücklicherweise tauschte McLaren seinen Motorenlieferanten nach einem der größten Missverständnisse in der Geschichte des Sports aus und wechselte von Honda zu Renault. 2018 dürfen die Teams über den Saisonverlauf von 21 Rennen nur noch drei Power Units benutzen. Fernando Alonso, bei 888sport mit einer Quote von 2,50 auf den Le Mans Sieg, atmet mit Sicherheit wie auch sein Teamkollege Stoffel Vandoorne erleichtert auf. Der Hintergrund der Regeländerung basiert vor allem auf zwei Wünschen der Verantwortlichen: Einerseits sollen die Power Units zuverlässiger gemacht werden, auf der anderen Seite steht die nach wie vor bedeutsame Kostenreduktion. Vor allem die kleineren Teams erleben somit eine finanzielle Erleichterung. Enger als je zuvor wird deshalb auch der Weg, den die Teams zwischen Leistung und Zuverlässigkeit beschreiten müssen. Mit - von Ausfällen und Problemen abgesehen - nur zwei neuen Einheiten im Saisonverlauf sind die Entwicklungsmöglichkeiten begrenzter als zuvor. Effektivität in den Werken ist mehr denn je gefragt.

Einhergehend mit den Veränderungen im Motorenreglement sind die Strafen, die vielen Fans zuletzt völlig unverständlich und ein Dorn im Auge waren. 30 bis 50 Strafplätze für einen einzigen Fahrer waren keine Seltenheit, wenn einige Komponenten ausgetauscht werden mussten. Nachdem die Gesamtzahl der Strafplätze nach wie vor unsinnig hoch ausfallen kann, wird nach 15 aufgehört zu zählen. Das Auto wird einfach an das Ende des Feldes gesetzt. Sollte mehr als ein Fahrer eine Strafe in Höhe von 15 Plätzen erhalten, so wird in Reihenfolge der getauschten Teile geordnet. Die Zuschauer werden sich in jedem Fall über weniger komplizierte Anordnungen in der Startaufstellung freuen.

Reifenauswahl steigt weiter an

Während die Power Unit-Anzahl pro Saison sinkt, ist ein anderes bedeutsames Element deutlich umfangreicher: die Reifen. Insbesondere das Trockenreifensortiment wurde mit zwei zusätzlichen Sorten erweitert. Wie bereits in der vergangenen Saison werden drei verschiedene, vorher auszuwählende Trockenreifentypen an einem Grand Prix Wochenende zur Verfügung stehen. Neu ist unterdessen der Typ Hypersoft, der pink markiert wird und der weichste bestellbare Reifen ist. Die andere Seite des Spektrums wird vom Superhard vertreten, zu erkennen an der orangen Markierung. Insgesamt steigt die Anzahl der unterschiedlichen Komponenten somit von fünf auf sieben. Allesamt sollen sie laut Pirelli ein wenig weicher und damit die schnellsten F1-Reifen aller Zeiten sein. Simulationen sehen eine Rundenzeitverbesserung von bis zu einer Sekunde voraus. Ob dies letztlich selbst Hinterbänklern, die nicht nur in den 888sport Quoten hintenanstehen, eine Chance schafft, bleibt abzusehen. Durch die Übernahme der orangen Farbe für die Superhard-Pneus wird für die harten Reifen eisblaue Farbe verwendet. Der Reifenhersteller und die Formel 1 erwarten durch die Erweiterung spannendere Rennen, in denen mehr Boxenstopps absolviert werden müssen, um auf die schnellere Abnutzung zu reagieren. Ob es sich in der Realität letztlich ebenso abspielt, wird der 25. März in Melbourne zeigen, wenn es zum traditionellen Saisonauftakt "Down Under" geht.

Im Hinblick auf die Austragungsorte dürfen sich deutsche Fans freuen, da der Hockenheimring nach einem Jahr ohne deutschen Grand Prix in den Kalender zurückkehrt. Das Rennen findet am 22. Juli statt.

Auch Nachbarstaat Frankreich ist dabei. In La Castellet wird erstmals seit 1990 auf dem Circuit Paul Ricard wieder ein Formel 1 Rennen ausgetragen. Sieger der letzten drei Grand Prix dort war im Übrigen der große Alain Prost. Einziger Wegfall ist Malaysia, nachdem der Vertrag in Asien auslief. Man darf außerdem gespannt sein auf die weiteren Entwicklungen durch Liberty Media. In der kommenden Saison gibt es US-freundliche Startzeiten, die in Europa stets um 15:10 Uhr liegen. Wie im US-Sport auch kann so nach der vollen Stunde noch einmal ein Werbeblock untergebracht werden. Positiv ist unterdessen, dass durch die Änderung auch die Grand Prix von Australien und Japan "erst" um 7:10 Uhr beginnen. Für einen großen Aufschrei sorgte zudem die Abschaffung der seit Jahrzehnten etablierten "Grid Girls". Diese werden nun durch Kinder ersetzt, die 2018 in der Startaufstellung stehen werden. Trotz des Aufschreis vieler gibt es in der Tat schlimmere Dinge für den Sport.

Die Formel 1 Saison 2018 verspricht viel Spannung, nicht zuletzt durch einen potentiellen Dreikampf an der Spitze. Sollte die Mercedes-Dominanz nach wie vor nicht nachlassen, gibt es immerhin einige andere Neuerungen zu bewundern, die vor allem das Design der Autos nachdrücklich verändern. Zu guter Letzt hilft der Deutschland-GP, auch die heimischen Fans wieder an die Rennstrecke zu bringen.

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.