Am Samstag rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. Bevor am Abend das Topspiel zwischen dem BVB und Hertha BSC stattfindet, wartet bereits in der Nachmittagspartie um 15:30 Uhr ein richtiger Kracher auf uns: Der FC Bayern gastiert bei der Werkself in Leverkusen!

Die Münchner könnten dabei ihrer 30. Deutschen Meisterschaft einen riesigen Schritt näher kommen. Doch auch die Leverkusener würden mit einem Sieg nochmal in den Kampf um die vordersten Plätze – und somit die Qualifikation für die Champions League – eingreifen.

Und genau deshalb haben wir uns für Euch einmal genauer mit den Trainern beider Mannschaften auseinandergesetzt!

Hans-Dieter „Hansi“ Flick: vom ständigen Co-Trainer zum Meistertrainer?

Ehemalige Stationen als Profispieler

Hansi Flicks Spielerkarriere als Profi begann beim FC Sandhausen. Angefangen bei der damaligen U19, arbeitete er sich schnell in den Profikader hoch, wo er schon bald vom FC Bayern entdeckt werden sollte. Mit den Münchnern gewann er insgesamt fünf Titel als Spieler – eventuell kommt bald der nächste Titelgewinn in Form der deutschen Meisterschaft als Trainer hinzu.

1990 zog es den in Heidelberg gebürtigen Flick dann nach Köln – und es sollte auch seine letzte Station als Spieler sein. Mit gerade einmal 28 Jahren war er 1993 gezwungen, seine Profikarriere zu beenden. Doch damit ebnete er den Weg für eine sehenswerte Trainerkarriere.

Flicks Beginn als Übungsleiter

Den ersten nennenswerten Halt machte der heute 55-Jährige bei einem bekannten Gesicht aus der Bundesliga: die TSG 1899 Hoffenheim. In seiner ersten Saison mit den Sinsheimern gelang ihm direkt der Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga Süd. Nach vier weiteren Jahren verließ er jedoch wegen mangelnden Erfolges den Verein.

Bevor Flick im September zum Co-Trainer unter Joachim Löw werden sollte, stellte er sich noch für zwei kurze Monate in den Dienst des Trainerstabes des FC Red Bull Salzburg und arbeitete dort mit den ehemaligen Bayern-Ikonen Giovanni Trapattoni und Lothar Matthäus zusammen.

Seine längste Trainerstation verbrachte Hansi Flick unter Joachim Löw als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Flick beschäftigte sich dabei sowohl auf als auch neben dem Platz mit der Mannschaft und war so eng in die Erstellung von spielerspezifischen Datenbanken mit involviert. Sein größter Erfolg bei der Nationalmannschaft war der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014 als Löws Assistent.

 

Seit der Saison 19/20 ist Flick bei den Münchnern angestellt. Durch die Trennung von Nico Kovač im November hat er die Position als Cheftrainer beim FC Bayern inne. Dabei hat er es geschafft, zum Teil lustloswirkende Bayern wieder auf Meisterschaftskurs zu bringen.

Mit Miroslav Klose bekam Flick vor kurzem einen der ganz Großen ehemaligen Spieler als Verstärkung an die Seitenlinie gestellt. Es bleibt abzuwarten, ob der WM-Rekordtorschütze in Flicks Fußstapfen treten kann.

Peter Bosz: Kann seine offensive Spielweise auch gegen die Bayern gut gehen?

Ehemalige Stationen als Profispieler

Der gebürtige Niederländer stand schon bei vielen verschiedenen Vereinen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und sogar Japan auf dem Platz.

Das Debüt seiner Profikarriere gab er 1981 mit 17 Jahren bei Vitesse Arnheim. Dort hat er drei Jahre verbracht, bevor es ihn wieder zu seinem Jugendverein zurückzog. In den folgenden Jahren sollte er noch zu Sporting Toulon wechseln, wo er jede Saison um den Klassenerhalt in der Ligue 1 kämpfen musste.

 

1991 gelang ihm dann aber der große Sprung, als er bei Feyenoord Rotterdam einen Vertrag unterschrieb. In den kommenden fünf Jahren gewann er mit seinem Team drei Mal den nationalen Pokalwettbewerb und einmal den Meistertitel.  

Es folgten Wechsel in die japanische J-League und 1998 spielte er sogar kurzzeitig eine halbe Saison lang beim damaligen Bundesligisten Hansa Rostock. Letztendlich beendete Bosz im Jahr 1999 seine aktive Profikarriere bei JEF United in Japan.

Bosz Beginn als Übungsleiter

Seine Trainerkarriere startete Bosz in seinem Heimatland, den Niederlanden. Nach 16 Jahren bei weniger bedeutenden Vereinen übernahm er den Trainerjob des Top-Teams Ajax Amsterdam. In der einen Saison, die er dort verbracht hat, konnte er den zweiten Platz in der Eredivisie und das Finale der Europa League 16/17 erreichen.

Im Jahr 2017 Zog es Bosz in die Bundesliga, als er die Mannschaft von Borussia Dortmund nach dem Abgang von Thomas Tuchel übernahm. Nach einem furiosen Start in die Bundesliga mit einer Art des Angriffspressings, das stark an Jürgen Klopp zu erinnern schien, folgte bald der bittere Absturz des BVB und Bosz musste nach nicht einmal einem halben Jahr wieder seine Koffer packen.

Im Januar 2019 hat Bosz bei Bayer 04 Leverkusen Heiko Herrlich als Cheftrainer beerbt und leitet seitdem die Spiele der Werkself. In seinem ersten Jahr schaffte er es, die Saison noch auf dem vierten Platz zu beenden und sich somit für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Und auch in diesem Jahr sieht es danach aus, dass die Leverkusener sich für die Königsklasse qualifizieren könnten – wenn da nicht noch die Münchner wären!

Bayer oder Bayern?

Es wird sich zeigen, welcher der beiden Trainer seine Mannschaft zum Erfolg führen kann. Beide Mannschaften sind stark auf ein aggressives Pressing ausgelegt – doch dadurch laufen sie auch ständig Gefahr, sich einen Konter zu fangen!

 

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*Die Rechte an dem Bild liegen bei Federico Gambarini / AP Photo*

Julia studiert aktuell Sportwissenschaft an der TUM und absolviert seit Juni ihr praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben ihrem Spezialgebiet Fußball verfügt sie außerdem über umfangreiches Wissen in der Formel 1 und im Wintersport.