Das Trainerkarussell im Profifußball dreht sich von Jahr zu Jahr schwindelerregend schneller. Fußball ist Ergebnissport und Trainer werden an diesen Ergebnissen gemessen. Stimmt der Erfolg nicht, sitzen sie vor der Vereinstür. Oft geschieht das im modernen Fußball allerdings überhastet und viel zu schnell.

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Umso schöner ist es, wenn Fußballvereine direkt mit ihrem aktuellen Cheftrainer assoziiert werden. Eine rare, romantische Seltenheit. Mit einer Amtszeit von 14 Jahren und fünf Tagen beim SV Werder Bremen ist Thomas Schaaf übrigens aktueller Rekordträger in der Bundesliga. Wir bleiben aber im Hier und Jetzt und untersuchen, welcher aktueller Bundesligatrainer am längsten im Amt ist. Viel Spaß!

Platz 5: Adi Hütter (Eintracht Frankfurt)

Er sollte kein geringerer als der Nachfolger von Niko Kovac werden: Adi Hütter. Und das war nicht besonders leicht, denn Kovac ging im Sommer 2018 zu den Münchner Bayern, nachdem er die Frankfurter vom Abstieg bewahrt und dann auch noch zum Pokalsieg geführt hat.

Doch Hütter übertraf alle Erwartungen. Er formte im Frankfurter Angriff eine Büffelherde, bestehend aus Rebic, Haller und Jovic, die im vergangenen Sommer den Verein allesamt sündenhaft teuer verließen. Dazu machte er die Europa League für alle Frankfurter zu einem traumhaften Erlebnis. 

Amtsantritt: 1. Juli 2018

Platz 4: Lucien Favre (Borussia Dortmund)

Lucien Favre und der BVB – eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen. Auch nach fast zwei Jahren Amtszeit weiß man noch nicht, ob Favre nun wirklich der richtige Mann für den BVB ist. Denn der BVB spielte schließlich in den beiden letzten Jahren mit um die deutsche Meisterschaft.

In Relation dazu steht, dass Favre in den letzten zwei Jahren weder die Achtelfinals in der Champions League, noch im DFB-Pokal überlebte. Dazu befand sich der BVB unter Favre auf einer nie dagewesenen Shoppingtour, die wohl – zumindest unter Favre – nicht für Titel reicht. Knifflige Angelegenheit!

Amtsantritt: 1. Juli 2018

Platz 3: Florian Kohfeldt (SV Werder Bremen)

Es ist das wohl kontroverseste Trainer-Thema der aktuellen Saison: Die Nibelungentreue der Bremer zu Florian Kohfeldt. Die Fakten sehen so aus: Die Bremer spielen die schlechteste Saison ihrer Vereinsgeschichte, stehen auf dem vorletzten Tabellenplatz, der Abstieg rückt bedrohlich nah und Besserung ist nicht in Sicht.

 

Der Cheftrainer der Grün-Weißen: Florian Kohfeldt.

Doch Kohfeldt ist eben auch der Kerl, der Werder bewegt. In der vergangenen Saison legte er die Saat für große Träume: Werder  schrammte knapp an der Europa League vorbei. Dazu scheiterten die Bremer erst im Halbfinale des DFB-Pokals haarscharf an den Münchner Bayern. Kohfeldt und der SVW – eine Liebe, bei der sich zeigen wird, wie stressresistent sie ist. 

Amtsantritt: 30. Oktober 2017

Platz 2: Steffen Baumgart (SC Paderborn 07)

Ein Märchen, wie es nur der Fußball schreibt. Der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ ist für den Bundesligaaufsteiger aus Paderborn eine lustige Untertreibung. Denn die Paderborner stiegen in den letzten Jahren von der Bundesliga bis in die dritte Liga ab. 

In der Drittligasaison 2016/17 hätten die Paderborner eigentlich sogar absteigen müssen, weil sie 18. in der Schlusstabelle wurden. Doch der finanzielle und lizenzrechtliche Absturz der Münchner Löwen gab dem Sportclub eine zweite Chance.

Steffen Baumgart kam und stieg in seiner ersten Saison direkt auf in die 2. Bundesliga. Nur ein Jahr später folgte der Sprung in die deutsche Eliteklasse. Steffen Baumgart – Ein Typ, der wie kein anderer für Erfolg und Wunder steht.

Amtsantritt: 16. April 2017

Platz 1: Christian Streich (SC Freiburg)

Natürlich! Mit fast neun Jahren Amtszeit als Cheftrainer des SC Freiburg ist Christian Streich die Tabellenspitze – zumindest in dieser Rubrik. Christian Streich: Das aktive Phänomen. Und vielleicht auch ein Vorbild für die Bremer und Florian Kohfeldt: Denn Streich stieg mit den Freiburgern zur Saison 2015/16 ab und im Jahr darauf direkt wieder auf. 

 

Unsere Nummer 1: Christian Streich.

Aus dem minimalistischen Sportclub Freiburg einen stetigen Teilnehmer der Bundesliga zu machen ist und war eine Mammutaufgabe, die Christian Streich schafft zu bewältigen. Dazu ist Christian Streich ein Mann der sich einsetzt und oft als sozialer Tenor der Bundesliga gilt. Streich – der vielleicht aktuell größte Trainer der Bundesliga.

Luca studiert aktuell Sportjournalismus & Sportmarketing in Hannover und absolviert seit Oktober sein praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben seinem Spezialgebiet Fußball verfügt er außerdem über umfangreiches Wissen im Handball, der Formel 1 und der NFL.