Fragt man die Menschen hierzulande nach den Top-Teams der Serie A, werden die meisten Juventus Turin, Inter Mailand, AC Mailand, SSC Neapel und den AS Rom als Antwort nennen. Auch die Verantwortlichen des BVB dürften zunächst tief durchgeatmet haben, als sie Atalanta Bergamo im Sechzehntelfinale der Europa-League zugelost bekamen. Schließlich ging die Borussia damit harten Brocken wie Atlético Madrid oder dem FC Arsenal aus dem Weg. Doch spätestens seit der Saison 2016/2017 haben die Experten den Verein aus der Lombardei auf dem Zettel. Wir stellen Atalanta Bergamo vor.

Die Vorgeschichte

Der Verein Atalanta Bergamo wurde am 17.10.1907 gegründet. Obwohl Bergamo die meiste Zeit der Vereinsgeschichte in der Serie A spielte, blieben die ganz großen Erfolge bisher aus. Auf den ersten Meistertitel warten die Fans bis heute. Der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte war sicherlich der Gewinn des italienischen Pokals im Jahre 1963 durch einen 3:1-Finalerfolg gegen den FC Turin.

So weit wollen wir hier jedoch nicht zurückgehen und springen bis ins Jahr 2011. Seit dem Wiederaufstieg in die Serie A in der Saison 2010/2011 hat sich die Mannschaft von Trainer Gian Piero Gasperini in der höchsten italienischen Spielklasse etabliert. Die ersten Jahre tummelten sich die Lombarden zwar hauptsächlich in der unteren Hälfte der Tabelle, doch der Klassenerhalt gelang glücklicherweise immer.

Unter Trainer Gasperini (seit Juni 2016 im Amt) schaffte die Mannschaft in der Saison 2016/2017 dann überraschend den großen Durchbruch. Nach holprigem Start konnten die Lombarden im Laufe der Hinrunde Kaliber wie den SSC Neapel, Inter Mailand und den AS Rom schlagen und belegten nach  19 Spieltagen einen starken sechsten Platz.

Auch in der Rückrunde zeigte Bergamo weiterhin konstant gute Leistungen und brach nicht wie von vielen prophezeit im Verlauf der Rückserie ein. Dabei punktete Atalanta erneut gegen Größen wie den SSC Neapel, den AS Rom und sogar Juventus Turin.

Am Ende der Saison stand Atalanta sensationell auf dem vierten Tabellenplatz, was die direkte Qualifikation für die Europa League zur Folge hatte und ließ dabei u. a. die beiden Mailänder Vereine in der Tabelle hinter sich. International spielte Bergamo zuletzt in der Saison 1990/1991. Damals scheiterte die Mannschaft im Viertelfinale des UEFA-Cups an Inter Mailand.

Die aktuelle Saison

Zu Beginn der aktuellen Saison waren sich viele Experten nicht sicher, wie Atalanta Bergamo die Doppelbelastung mit Liga und Europa-League wegstecken würde. Eine ähnlich starke Saison wie im Vorjahr traute den Lombarden ohnehin niemand zu. Durch die zusätzliche Belastung durch die Europa-League sahen viele die Gasperini-Elf im unteren Bereich der Tabelle.

 

Doch sie wurden eines Besseren belehrt. Die Niederlagen zum Auftakt gegen Neapel und den AS Rom steckte Bergamo gut weg und spielt erneut eine sehr überzeugende Saison. Nach dem 23. Spieltag belegt Atalanta aktuell den siebten Tabellenplatz und nimmt wie im Vorjahr Europa ins Visier. Dabei punkteten die Lombarden erneut gegen Juventus Turin, den AS Rom und den AC Mailand.

Auch in der Europa-League sorgten die Italiener für Furore. In einer Gruppe mit Olympique Lyon, dem FC Everton und Apollon Limassol sicherten sie sich ungeschlagen mit 14 Punkten und 14:4 Toren den Gruppensieg vor Olympique Lyon. Dabei zeigten sie insbesondere gegen den FC Everton ( 3:0, 5:1) tolle Vorstellungen und qualifizierten sich hochverdient für die KO-Runde der Europa-League, wo es bekanntlich zum Duell mit Borussia Dortmund kommen wird.

Trainer und Kader

Die aktuelle Erfolgsgeschichte von Atalanta Bergamo hat vor allem einen Namen: Gian Piero Gasperini. Unter seiner Leitung hat sich die Mannschaft seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 zu einer konstant guten Mannschaft gemausert. Dabei profitiert das Team vor allem von der Erfahrung des 60-jährigen Italieners, der auch schon bei Inter Mailand, US Palermo, FC Crotone und beim CFC Genau auf der Trainerbank saß.

61 Ligaspiele bestritt Bergamo bislang unter Gasperini. Davon konnten 31 gewonnen werden. Lediglich 15-Mal ging die Mannschaft als Verlierer vom Platz. Durchschnittlich holte Atalanta in der Saison 2016/2017 1,89 Punkte pro Spiel. Ein sehr starker Wert für den Italiener, dessen Arbeitspapier noch bis zum 30.06.2020 läuft.

Der Kader des Tabellensiebten der Serie A besteht aus weitestgehend unbekannten Spielern. Dennoch stellt Bergamo aktuell beachtliche neun A-Nationalspieler. Bei einem Gesamtmarktwert von 152,35 Millionen beträgt das Durchschnittsalter der Mannschaft 25,0 Jahre.

Den absoluten Superstar sucht man in dem 25-Mann starken Kader vergeblich. Am ehesten ist an dieser Stelle Papu Gómez zu nennen, der Bergamo vergangene Saison mit seinen 16 Treffern praktisch im Alleingang in die Europa-League ballerte. Sein Marktwert von 18 Millionen Euro ist damit auf jeden Fall gerechtfertigt.

In der Defensive verfügen die Lombarden mit Etrit Berisha über einen sehr erfahrenen Torhüter, der bereits bei Lazio Rom international spielte. Auch in der Abwehr hat Bergamo mit Mattia Caldara ein echtes Juwel in seinen Reihen. Einziges Problem: Der 23-jährige gehört Juventus Turin und die Leihe wird Ende der Saison enden. Dasselbe gilt für Offensivspieler Bryan Cristante, Leihspieler von Benfica Lissabon, der in dieser Saison bereits zehn Treffer erzielen konnte.

Zu den bekannteren Spieler der Mannschaft gehören Josip Ilicic, der zuvor bei der Fiorentina eine gute Rolle spielte und Marten de Roon, der nach einem einjährigen Abstecher in die Premier League vom FC Middlesbrough zu Atalanta zurückkehrte.

Ausblick

Gänzlich unbekannt ist Atalanta Bergamo dem BVB nicht. Am 1. August 2017 standen sich beide Mannschaften bereits in einem Vorbereitungsspiel gegenüber. Bergamo konnte dieses mit 1:0 für sich entscheiden.

Vorbereitungsspiele früh in der Saison sind zwar nicht sonderlich aussagekräftig, dennoch wird der BVB gewarnt sein, schließlich schlug Atalanta in der Liga bereits Größen wie den SSC Neapel, Inter Mailand und den AS Rom und wird sich auch gegen die Borussia Chancen ausrechnen.

Trotz der tollen Entwicklung Bergamos wird der BVB beim Hinspiel im Signal Iduna Park als Favorit ins Spiel gehen. Die Stimmung im Stadion wird die Borussia motivieren und mit Michy Batshuayi hat Dortmund einen sehr guten Stürmer in ihren Reihen, der für die KO-Phase nachnominiert wurde. Auch Marco Reus könnte nach langer Leidenszeit eine Alternative für Peter Stöger werden.

Ein Sieg des BVB würde mit einer 1.70-Quote belohnt werden. Bergamo bleibt nur die Außenseiterrolle und nimmt diese gerne an. Sie wollen den BVB überraschen. Für einen Sieg Bergamos gibt es eine 4.50-Quote. Gewinnt Bergamo am Ende sogar überraschend die Europa League, winkt eine satte 51.00-Quote.

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