Damit eskaliert der Streit zwischen den mächtigsten Fußballvereinen Europas und dem europäischen Fußballverband UEFA. Streitpunkt der beiden Parteien waren in den vergangenen Jahren eine Reform der Champions League.

Die Top-Klubs fordern mehr Mitsprache bei der Verteilung der Preisgelder. Eine Reform für die Champions League wurde unlängst veröffentlicht und am Montag von der UEFA in einer Sitzung verabschiedet.

Indem für 2024 ausgearbeiteten Reformpapier bekommen die Vereine deutlich mehr Geld durch mehr Spiele. Das reichte den Top-Klubs aber wohl nicht aus, weswegen sie mit ihrem ausgearbeiteten Konzept für die Super League voran preschten.

Was ist die Super League?                                                          

Die Super League soll ein Konkurrenzprodukt zur Champions League sein. Ein Wettbewerb, in dem sich die besten Mannschaften Europas regelmäßig messen können

„Die Superliga vereint die besten Klubs und besten Spieler in der Welt. Sie garantiert Spannung und Dramatik, wie sie der Fußball noch nicht erlebt hat“, so wird die Super League auf der eigenen Webseite beworben.

Dazu soll das Modell der Super League für mehr Transparenz sorgen. In regelmäßigen Abständen soll die Öffentlichkeit über die Zahlungen informiert werden.

Welche Teams sind Teil der Super League?

Unter der Stellungnahme zur Super League finden sich die Unterschriften des FC Barcelona, Atlético Madrid, Real Madrid, Juventus Turin, Inter Mailand, AC Mailand, Chelsea, Liverpool, Arsenal, Tottenham und der beiden Manchester Teams City und United. Die UEFA nennt das Vorhaben dieser Teams zynisch und drohte bereits mit Restriktionen.

Die Super League soll unter der Woche stattfinden und „garantiert für Spannung und Dramatik, wie sie der Fußball noch nie erlebt hat“. Den Gründerklubs der Super League würde ein dauerhafter Platz in der neuen Liga zustehen.

Drei weitere Gründungsmitglieder werden noch gesucht, danach soll die Liga durch fünf Qualifikanten auf 20 Teams vervollständigt werden.

Wie steht es um die deutschen Vereine?

In Deutschland würden für diese Liga der FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig infrage kommen. Bayern und Dortmund haben bereits verlauten lassen, dass sie der Liga nicht beitreten werden, auch Leipzig soll an einer Teilnahme nicht interessiert sein.

Hans-Joachim Watzke hat in einer Pressemeldung bekannt gegeben, dass Dortmund und der FC Bayern München „in allen Gesprächen zu 100 Prozent deckungsgleiche Auffassungen vertreten haben“. Die beiden deutschen Top-Klubs unterstützen die Reformen der UEFA zur Champions League und bleiben somit dem europäischen Verband treu.

Was sagt die UEFA?

Gemeinsam mit den Fußballverbänden aus England, Spanien und Italien hat die UEFA in einer Stellungnahme auf das Vorhaben der Klubs reagiert. „Wir werden alle Maßnahmen, die uns zur Verfügung stehen, in Betracht ziehen – auf allen Ebenen, sowohl rechtlich als auch sportlich – um zu verhindern, dass dies geschieht“, heißt es auf der Webseite der UEFA.

Erste Restriktionen könnten sein, dass alle Mannschaften, die an der Super League teilnehmen, der sofortige Ausschluss aus „Wettbewerben auf nationaler, europäischer oder globaler Ebene“ droht.

Bereits zum Jahreswechsel gab die UEFA bekannt, dass Spieler, welche an der Super League teilnehmen, „das Recht verwehrt werde, ihre jeweilige Nationalmannschaft zu vertreten“. Das würde bedeuten, diese Spieler könnten weder bei einer Welt- oder Europameisterschaft antreten.

Wie funktioniert die Super League?

Die Super League soll eine Konkurrenzveranstaltung zur Champions League sein. 20 Teams werden an der Liga teilnehmen, 15 Gründungsmannschaften erhalten einen dauerhaften Startplatz, die restlichen fünf Plätze gehen an jährliche Qualifikanten.

Laut der Webseite der Super League treten die 20 Teams in zwei Gruppen mit Hin- und Rückspiel gegeneinander an. Die besten vier Teams aus jeder Gruppe qualifizieren sich direkt für die K.-o.-Phase.

Das Viertel- und Halbfinale werden in einem Hin- und Rückspiel ausgetragen, am Ende findet dann ein Finalspiel auf neutralem Grund statt.

Die Mannschaften sollen regulär an ihren nationalen Meisterschaften sowie Pokal-Wettbewerben teilnehmen. Die Spiele der Super League werden dann unter der Woche stattfinden und die nationalen Ligen nicht beeinflussen. Insgesamt sind derzeit 193 Spiele veranschlagt, das sind deutlich mehr als bislang in der Champions League.

Warum wollen die Vereine eine Super League?

Am 18. April veröffentlichten zwölf Vereine in einem Statement, dass eine Super League gegründet werden soll. Die Vereine begründen diesen Schritt damit, dass die Corona-Pandemie die Instabilität des bestehenden Wirtschaftsmodells des Fußballs befördert hat und es nun Veränderungen bedarf.

Die Gründungsvereine glauben, dass durch diese Reform des internationalen Vereinsfußballs die Attraktivität des europäischen Fußballs gesichert werden könnte. Das Besondere an der Super League sei, dass die besten Spieler Welt so öfters gegeneinander antreten könnten.

Kritiker werfen den Vereinen aber vor, dass die Vereine lediglich aus einer Profitgier heraus agieren. Denn die Vereine sollen für die Teilnahme enorme Summen an Preisgeldern erhalten.

Wie finanziert sich die Super League?

Finanziert werden soll die Super League von der amerikanischen Bank JP Morgan. Dabei sollen allein fünf Milliarden Euro in die Gründung der Liga fließen.

Die Gründungsklubs haben bereits in einer Erklärung veröffentlicht, dass in der ersten Saison 3,5 Milliarden Euro zur Unterstützung von Infrastrukturplänen ausgeschüttet werden soll. Dies geschieht aufgrund der schwierigen Situation, in der sich die größten Fußballklubs, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, befinden.

Wer leitet die Super League?

An der Spitze der Super League soll Real Madrid Präsident Florentino Perez stehen. Seine beiden Stellvertreter werden Manchester United Vorstandsmitglied Joel Glazer und Vorstandsvorsitzender von Juventus Turin, Andrea Agnelli.

Die drei Bosse sind bereits von allen ihren Ämtern bei der ECA (European Club Association) sowie der UEFA zurückgetreten. An vorderster Stelle werden diese Männer in Zukunft die Geschicke der Super League leiten.

Meinungen von ehemaligen Spielern

Der ehemalige englische Nationalspieler Gary Neville arbeitet als Experte im englischen Fernsehen. Als nach der Partie zwischen Manchester United und Burnley die Nachrichten über die Super League durchsickerten, holte die United Legende zu einem Rundumschlag aus.

Er appellierte an die Verantwortung der englischen Vereine und nannte das Vorgehen eine Schande. Neville forderte zudem, den Mannschaften Punkte abzuziehen und rigoros mit den Verrätern abzurechnen.

Auch andere Top-Stars haben sich bereits zu dem Vorhaben der Vereine geäußert, so sagt Mesut Özil auf Twitter, dass sich kein Kind der Welt mit der Super League identifizieren würde. „Kinder wachsen mit dem Traum auf die WM und die Champions League zu gewinnen, nicht die Super League“.

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