Tennis-Überraschungen

Mark Edmondsons Sieg bei den Australian Open gilt als einer der überraschendsten Grand-Slam-Erfolge aller Zeiten. Edmondson besiegte Tennis-Legende Ken Rosewall im Halbfinale sowie Titelverteidiger John Newcombe im Endspiel und wurde so der Grand-Slam-Sieger mit der schlechtesten Weltranglistenplatzierung – ein Rekord, der bis heute gilt. Für den siebenfachen Grand-Slam-Sieger Newcombe sollte es das letzte Finale, für Edmondson das einzige bleiben. Erstaunlicherweise ist Edmondson der letzte Australier, der die Australien Open gewinnen konnte. Mit Chancen von 25:1 wäre ein Sieg von Nick Kyrgios 2019 eine Überraschung, an die Dimension von Edmondsons Triumphs 1976 käme ein solcher Sieg wohl trotzdem nicht heran.

Goran Ivanisevic war nach einer Schulterverletzung auf Platz 125 der Weltrangliste gefallen und konnte sich seine Teilnahme an Wimbledon 2001 nur mit einer Wildcard sichern. Diese wurde Ivanisevic gewährt, weil er zuvor drei Mal das Wimbledon-Finale erreicht hatte. Der Kroate nutzte seine Chance: Erst gewann er gegen Tim Henman in einem unglaublichen Halbfinale, dann besiegte er Pat Rafter im Finale. Letztendlich durfte er den längst überfälligen Gland-Slam-Titel mit nach Hause nehmen.

Es ist eine Sache, sich als 16-jährige Teilnehmerin in der ersten Runde eines großen Grand-Slam-Turniers gegen die Nummer 1 der Setzlitze zu behaupten. Es ist doch etwas anderes, die Nummer 1 mit absoluter Leichtigkeit vom Platz zu fegen. Genau das schaffte Jelena Dokic im Jahr 1999 gegen Martina Hingis. Im Vergleich zu Hingisʼ fünf Titeln kann Dokic in ihrer Tennis-Laufbahn zwar nur einen Halbfinal-Sieg aufweisen, einen Tag lang war sie jedoch der weltbesten Spielerin haushoch überlegen.

Mit seiner Niederlage gegen Dustin Brown 2015 verlor der zweifache Wimbledon-Sieger Rafael Nadal bereits zum vierten Mal in Folge gegen einen Spieler, der nicht zu den Top 100 gehörte. Weil es bereits die vierte Schlappe für Nadal war, könnte man meinen, sie käme nicht wirklich überraschend. Browns unglaublicher Spielstil machte diesen Triumph jedoch zu einem der einprägsamsten. Der deutsche Einzelspieler gewann mit schon fast absurder Kunstfertigkeit und sportlicher Gewandtheit wie kein Tennisspieler zuvor. In Anbetracht Nadals Ansammlung dramatischer Niederlagen ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass er im nächsten Jahr seinen dritten Wimbledon-Titel einsackt.

Als Kuerten 1997 bei den French Open antrat, stand er auf Platz 66 der Weltrangliste und nur wenige glaubten an einen Sieg des Brasilianers. Der klare Favorit war Titelverteidiger Yevgeny Kafelnikov. In einem chaotischen Viertelfinale setzte sich Kuerten jedoch in fünf Sätzen gegen den Russen durch. Im Anschluss schlug er Filip Dewulf in einer unerwarteten Konstellation im Halbfinale. Letztendlich brachte Kuerten die Nummer 16 der Setzliste, Sergi Bruguera, zu Fall. So sicherte er sich den ersten von insgesamt drei French-Open-Titeln. Seit einigen Jahren dominiert aber Nadal das französische Grand-Slam-Turnier und lässt seine Gegner Jahr für Jahr alt aussehen.

 

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