Unterschiedlicher könnten die Ausgangslagen vor dem heutigen Abend kaum sein. Die deutsche Nationalmannschaft ist am Boden. Nach fünf sieglosen Testspielen und dem Hinrunden-Aus in Katar ist Hansi Flicks Zeit als Nationaltrainer passé, wie die Gäste aus Frankreich wohl sagen würden.
Für ihn übernimmt einmalig Rudi Völler, unterstützt von Hannes Wolf und Sandro Wagner. Der Fokus liegt in diesem einen Spiel wohl zunächst einmal bei Schadensbegrenzung, um wenigstens eine haushohe Niederlage gegen den Vize-Weltmeister zu vermeiden.
Die Équipe Tricolore hingegen kommt mit breiter Brust in das Dortmunder Westfalenstadion. Fünf Siege in Serie bedeuten die deutliche Tabellenführung in Gruppe B der EM-Qualifikation, an der Deutschland bei Betrachtung der aktuellen sportlichen Verfassung glücklicherweise nicht teilnimmt.
Während Flick sich nach der Pleite gegen Japan noch als richtigen Trainer für den Turnaround sah, wurde seine Entlassung weniger als 24 Stunden später als eine unumgängliche Entscheidung kommuniziert. Die Trennung vom 58-Jährigen und seinem Trainerteam war auf Vorschlag von DFB-Präsident Neuendorf beschlossen worden.

Man brauche "mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land eine Aufbruchstimmung und Zuversicht.“ Wer die jetzt liefern soll, ist noch ungewiss. Rudi Völler scheint allerdings keine Ambitionen zu haben, das sinkende Schiff langfristig wieder auf Kurs zu bringen.
Er äußerte sich auf der PK am Montag zurückhaltend: „Natürlich ist das für mich morgen eine einmalige Sache.“ Er fühle sich in der Pflicht bei so einem Spiel auszuhelfen, sehe sich aber eher in einer unterstützenden Rolle gegenüber dem zukünftigen Nationalcoach, der bis zur USA-Reise im Oktober festsehen soll.
Völlers erstes Spiel als neuer Nationaltrainer liefert Grund zur Hoffnung. Als er im August 2000, zwei Monate nach dem Ausscheiden in der EM-Gruppenphase das Amt übernahm, gewann die deutsche Mannschaft mit 4:1 gegen Spanien. Weniger Hoffnung auf eine erfolgreiche Partie gegen Frankreich liefert allerdings der drohende Ausfall von „General“ Joshua Kimmich, wie ihn Antoine Griezmann in der französischen Pressekonferenz nannte.
Neben dem sicheren Ausfall von Niclas Füllkrug ist auch ein Einsatz seines BVB-Teamkollegen Süle fraglich, der die Geburt seines zweiten Kindes erwartet und aufgrund dessen schon am Montag nicht am Training teilnahm. Das Interims-Trio muss sich also etwas einfallen lassen, was genau wollte Völler allerdings noch nicht verraten.
Doch auch Didier Deschamps hat Probleme eine geeignete Startelf zu finden, wenn auch eher luxuriöser Natur. Im Sturm muss er sich nach dem Giroud-Ausfall zwischen den Ex-Bundesligisten Kolo Muani und Thuram entscheiden. Soll zwischen den Pfosten wieder Maignan stehen oder bekommt Samba eine Chance?
Einige Fragen sind also sowohl auf deutscher als auf französischer Seite zu klären. Die ersten Antworten werden heute Abend um 21:00 Uhr im Signal Iduna Park geliefert.
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